Der französische Produzent und Regisseur Luc Besson gehört zu den erfolgreichen Europäern in der Filmbranche. Zu einem seiner Anfangsfilme, welcher sich über die Zeit in Genre-Kreise zum Kult-Film etabliert hat, zählt auch 'Léon - Der Profi', der nun pünktlich zu seinem 25-jährigem Jubiläum von Publisher Studiocanal mit einer umfassenden 4K-Restauration bedacht wurde. Diese erscheint nun auch inklusive dem sogenannten Director's Cut, welcher knapp 22 Minuten länger ist, als die bisher erhältliche Kino-Fassung. Während der 4K Ultra HD Transfer aktuell nur als Steelbook-Version in den Händlerregalen steht, gibt es von ihrem neuen Full HD Pendant neben dem Steelbook auch eine normale Amaray-Ausgabe. Wie sich die beiden überarbeitenden Format-Versionen schlagen, zeigt das nachstehende Review.
Story



Bildqualität

Tonqualität
Die folgenden beiden Tonspuren liegen auf der Blu-ray parat:
- Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1
- Englisch DTS-HD Master Audio 7.1
Den direkten Vergleich zwischen den beiden Sprachfassungen kann die deutsche Synchronisation zwar mit einem leicht höheren Pegel für sich entscheiden, dennoch klingt die englische Originalspur etwas homogener. Bei der hiesigen Sprachvariante spielt sich das Meiste doch relativ frontlastig ab, hier bietet der O-Ton noch eine bessere Verteilung der Surround-Effekte. Da es aber zu großen Teilen recht ruhig zugeht und die Dialoge zwischen Léon und Mathilde zumeist im Fokus stehen, fällt dies nicht allzu sehr ins Gewicht. Der Bass-Einsatz bringt vor allem die größeren Kaliber gut zur Geltung, ohne aber dabei zu sehr in den Keller zu gehen. Etwas mehr 'Wumms' hätte es daher sehr gerne sein können. Die hinteren Lautsprecher werden beim Soundtrack und einigen Schusswechseln mit einbezogen, was zwar nicht immer physikalisch korrekt erfolgt, dennoch für mehr Volumen sorgt.

Ausstattung
Im Bonus-Bereich finden Interessenten folgende Beiträge:
- Director's Cut (132:45 Min.)
- Kino-Fassung (110:09 Min.)
- Léon - A Ten Year Retrospective (25:09 Min.)
- Jean Reno - The Road to Léon (12:24 Min.)
- Natalie Portman - Starting Young (13:49 Min.)
- Interview Jean Reno (6:44 Min.)
- Interview Éric Serra (10:03 Min.)
- Originaltrailer (1:44 Min.)
Beim Bonus-Material setzt man größtenteils auf schon bekannte Kost. Lediglich die beiden Interviews mit Jean Reno und Soundtrack-Komponist Éric Serra sind hier neu. In der Retrospektive blicken Teile der Besetzung und Crew nach 10 Jahren auf die Entstehung des Films zurück. Hier erfährt man dann auch, dass 'Léon - Der Profi' während der langen Wartezeiten bei den Dreharbeiten zu 'Das 5. Element' gedreht wurde. Ebenso wird man gewahr, dass es damals sehr schwierig war Eltern zu finden, welche ihre Tochter die Rolle der Mathilda spielen ließen. Natalie Portmann überzeugte jedoch bei den Castings schon mit ihren Emotionen, weshalb sie schnell den Posten innehatte. Interessant auch zu wissen, dass die Außenaufnahmen in New York an Original-Schauplätzen aufgenommen wurden, während man alle Innenaufnahmen in Paris drehte. In den folgenden zwei Beiträgen beleuchtet man dann noch mal die zwei Hauptcharaktere und deren Schauspieler, bevor es dann zu den beiden eingangserwähnten neuen Interviews kommt. Abgerundet wird das Ganze dann vom Originaltrailer. Das Material ist recht unterhaltsam in Szene gesetzt und bietet nach einem viertel Jahrhundert gute Einblicke in die Entstehungsgeschichte des Klassikers.
Zur weiteren Verpackung kann keine Aussage gemacht werden, da der Redaktion leider nur die losen Disks zur Verfügung gestellt wurden.

Fazit
Auch mit 25 Jahren auf dem Kerbholz polarisiert der Film - gleichzeitig fasziniert er jedoch ebenso, denn allem voran ist die Darstellung der jungen Natalie Portman hier wirklich sehenswert. In einfühlsamen, teils aber auch verstörenden Bildern erzählt Luc Besson eine besondere Geschichte zwischen einem einsamen und in sich gekehrten Kauz, der völlig unverhofft die Zuwendung eines Teenagers erhält. Gleichzeit spart man aber auch nicht mit einer intensiven Gewaltdarstellung in den Action-Szenen, welche sehr packend in Szene gesetzt wurden. In der Lang-Fassung zieht es sich zwar hin und wieder mal, die Beziehung der beiden Hauptdarsteller wird dadurch aber besser herausgearbeitet. Die technische Seite beider Formate präsentiert sich recht unterschiedlich: sind die Farben bei der Blu-ray noch recht übersättig, so überzeugt die 4K-Fassung mit der deutlich natürlicheren Farbgebung. Beide gemein haben allerdings mit Unschärfen in den Randbereichen zu kämpfen. Aber alleine schon wegen der homogeneren Farben lohnt sich ein Upgrade auf die 4K-Version.
(Jörn Pomplitz) (weitere Reviews anzeigen)
Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: LG OLED 55B7D
Player: Oppo UDP-203
AVR: Yamaha RX-A1080
Front-Lautsprecher: Canton Vento 890.2
Center-Lautsprecher: Canton Vento 866
Surround-Lautsprecher: Canton Chrono 507
Atmos-Lautsprecher: Canton InCeiling 989