Dreizehn Staffeln: Supernatural läuft bereits so lange, dass die Zuschauer gemeinsam mit der Serie durch verschiedene Lebensphasen gegangen sind. Mittlerweile steht leider fest, dass die aktuell in den USA laufende, 15. Staffel die letzte der Serie sein wird. Doch bevor das Finale ansteht, erscheint in Deutschland zunächst einmal das dreizehnte Jahr auf Blu-ray.
Story
Sam (J. Padalecki) und Dean Winchester (J. Ackles) haben weiterhin viel zu tun: So müssen sie nicht nur wie üblich übernatürlichen Kreaturen den Garaus machen, sondern auch noch Luzifers Sohn Jack (A. Calvert) erziehen. Denn der Antichrist ist kurz nach seiner Geburt bereits ein junger Mann, der nun vor der Entscheidung steht, seinem leiblichen Vater nachzueifern oder aber seinen eigenen Weg zu gehen. Klar ist, dass Jack seinen Vater ohnehin nur in einer Parallelwelt erreichen kann, denn dort ist Luzifer (M. Pellegrino) mit der Mutter der Winchester-Brüder, Mary (S. Smith) derzeit gefangen.
Schon die zwölfte Staffel der Serie Supernatural fiel nach dem wirklich starken elften Jahr eher mau aus. Leider setzt Runde 13 diesen Trend fort. So beginnt die Staffel zwar sehr stark und wirft viele moralische Fragen rund um den Charakter Jack auf, versumpft dann aber schnell in alten Routinen. So hätte man der neuen Figur deutlich mehr vielschichtige Momente spendieren können: Wird Jack seinem Vater nacheifern und die Welt bedrohen oder aber seinen Ziehvätern, den Winchester-Brüdern und dem Engel Castiel, folgen?
Zu schnell ergeben sich dämliche Missverständnisse, die mit wenigen Worten aus dem Weg geräumt gewesen wären und zu rasch wird für den Zuschauer deutlich, in welche Richtung Staffel 13 insgesamt gehen wird. Auch der mittlerweile in einer Endlosschleife gefangene Krieg zwischen Engeln und Dämonen nimmt zu viel Raum ein und als Zuschauer beschleicht einen das Gefühl, das doch alles schon einmal in den letzten Jahren gesehen zu haben.
Dazu kommt eine der schwächsten Episoden der Serie, „Verlorene Schwestern“, welche ein Spin-Off einläuten sollte und deswegen relativ banal für sich stehend negativ heraussticht. Glücklicherweise rettet die ganze Staffel fast im Alleingang das Crossover „ScoobyNatural“, welches die Winchester-Brüder mit Scooby-Doo und Co. zusammenbringt. Das funktioniert erstaunlich gut und sorgt für eine der unterhaltsamsten Episoden der gesamten Serie.
Bleibt nun zu hoffen, dass Supernatural in den beiden letzten Staffeln wieder etwas mehr Stärke zeigen kann, um Fans mit einem starken Abgang gut im Gedächtnis zu bleiben. Andernfalls könnte man durchaus froh sein, dass ein Ende langsam absehbar ist.
Bildqualität
1.78:1; 1080p
Wer nach 13 Jahren noch erwartet, dass sich an der Ästhetik der Serie viel ändert, der ist genau so auf dem Holzweg, wie die Dämonen, die glauben, dass sie Sam und Dean entkommen könnten. Supernatural wird digital produziert, verfügt aber dennoch über einen recht rauen Look, der einer starken Nachbearbeitung zu verdanken ist. Die Farben hält man dabei recht neutral, spielt aber hin und wieder mit dem Look – in Staffel 13 etwa insbesondere in einer häufig vorkommenden Parallelwelt, die extrem entsättigt bzw. fast schon monochromatisch gehalten ist.
Schärfe und Detailgrad bleiben auf einem hohen Niveau, allerdings erkennt man doch in vielen Szenen digitales Rauschen, was auch der Tatsache geschuldet ist, dass Supernatural oft am Abend bzw. in den Nachtstunden spielt. Im Gesamtbild weiß Supernatural aber weiterhin mit seinem etwas rauen aber ausgewogenen Look zu überzeugen, der über mehr als zehn Jahre immer weiter perfektioniert wurde.
Tonqualität
- Deutsch, Spanisch Dolby Digital 5.1; Englisch DTS-HD Master Audio 5.1
- Untertitel: Deutsch, Spanisch, Englisch, Niederländisch
Auch im Jahr 2019 muss sich Supernatural noch mit einer verlustbehafteten Tonspur zufrieden geben. Und weiterhin sind die Synchronsprecher in der deutschen Version etwas zu sehr in den Vordergrund gerückt. Trotzdem bietet die deutsche Tonspur eine solide Räumlichkeit, die speziell in der turbulenten Parallelwelt, in der sich Engel und Dämonen exzessiv bekriegen, ihre Stärken ausspielen kann.
Die Bässe könnten etwas mehr Power anbringen, hier gewinnt der Originalton dann doch deutlich. Insgesamt liefert Supernatural in Staffel 13 aber eine sehr ähnliche Vorstellung ab, wie in den Jahren zuvor, so dass Fans wissen, worauf sie sich einrichten sollten. Auch der Synthie-Soundtrack darf sich, gemeinsam mit einigen, lizenzierten Rock- und Metal-Songs, über die gesamte Bühne ausbreiten. Es gibt zwar sicherlich TV-Serien, die noch mehr auf dem Kasten haben, etwa die HBO-Dramen, trotzdem ist Supernatural akustisch völlig in Ordnung.
Ausstattung
- Zwei Audiokommentare
- Geschnittene Szenen
- Verpatzte Szenen
- Auf dem Weg in die Apokalypse: Eine Welt ohne die Winchesters
- Mystery Mix: Scoobynatural – Making-Of
- Die Legende der Winchesters: Veranlagung oder Umwelt
- Carry On, Wayward Son – Kansas live
- Auf der Comic-Con 2017
Supernatural hält auch in Staffel 13 für Fans ein überdurchschnittliches Extrapaket bereit. Als Highlight kann man sicherlich das über 20-minütige Making-Of zum Crossover mit Scooby-Doo hervorheben. Jene Episode ist einwandfrei die beste der Staffel und verdient somit die Aufmerksamkeit. Auch die Live-Performance der Band Kansas ist für Fans sehr sehenswert, spielt das Lied doch in jeder Staffel der Serie eine entscheidende Rolle.
Am längsten ist der Beitrag von der Comic-Con 2017, der nun allerdings natürlich schon eine Weile auf dem Buckel hat, was eben auch daran liegt, dass Warner in Deutschland immer ein Jahr gegenüber den US-Veröffentlichungen zurück liegt. Hier plaudern die Mitwirkenden der Serie, inklusive den Hauptdarstellern Jared Padalecki und Jensen Ackles, über ihren Bezug zu Supernatural.
Fazit
Supernatural bleibt sich technisch nach 13 Jahren treu: Das HD-Bild ist in seiner Ästhetik etwas rau, was aber voll beabsichtigt ist und im Verlauf der Serie immer weiter verfeinert wurde. Technisch ist die Umsetzung exzellent. Die deutsche Tonspur ist weiterhin verlustbehaftet, überzeugt aber mit guter Räumlichkeit und Dialogverständlichkeit. Auch das Bonusmaterial bleibt für eine physische TV-Serien-Veröffentlichung eindeutig überdurchschnittlich und widmet sich auch einer ganz besonderen Folge der Staffel.
Die 13. Staffel von Supernatural geht in Ordnung, aber mehr kann man über das für die Serie eher schwache Jahr auch wieder nicht sagen. So beginnt die Staffel zwar vielversprechend mit dem Einstand von Jack, dem Sohn Luzifers und somit dem Antichrist, doch dessen charakterliche Entwicklung gerät schnell ins Hintertreffen und die Serie widmet sich wieder dem längst ausgelutschten Kampf von Engeln und Dämonen. Fans werden weiterhin solide unterhalten, man bekommt aber nach zwei relativ schwachen Staffeln in Folge den Eindruck, dass es die richtige Entscheidung gewesen ist, die Serie nach Staffel 15 in den Ruhestand zu schicken.
(André Westphal)
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