Freitag der 13. - Teil VI - Jason lebt (Mediabook Edition) (Cover D) Blu-ray

Tommy Jarvis (Thom Mathews), dessen Mutter vor Jahren von Jason Voorhees (C.J. Graham) getötet wurde, und dem es daraufhin gelang, dem maskierten Serienmörder endgültig den Garaus zu machen, wird nach wie vor von Alpträumen geplagt, und möchte dem nun endgültig ein Ende setzten. Doch als er den Leichnam von Jason ausgräbt um dessen sterbliche Überreste zu verbrennen, schlägt ein Blitz in den Leichnam ein, und Jason erwacht zu neuem Leben. Niemand glaubt Tommy, als dieser panisch in die Stadt rennt, um die Leute zu warnen, doch schon bald müssen die Bewohner feststellen, dass Jason tatsächlich von den Toten wiederauferstanden ist, und sich auf den Weg zum ehemaligen Camp Crystal Lake macht, wo inzwischen wieder ein Feriencamp unter neuem Namen errichtet wurde. Jason Lebt! Und wie! Während der maskierte Machetenkiller in den Teilen 2 bis 4 als relativ „normaler“ Killer zu Werke ging und im fünften Teil gar ein Nachahmungstäter die Hockeymaske überstreifte, wird hier von Anfang an kein Hehl darum gemacht, dass Jason diesmal mit übernatürlichen Kräften ausgestattet und quasi unsterblich ist. Dadurch bekam das gesamte Franchise eine andere Richtung. Waren die ersten Teile der Reihe noch halbwegs ernstzunehmende Slasher mit Thriller-Elementen, ist „Jason Lebt!“ nunmehr im Bereich des Edeltrash-Horrorfilms angekommen. Von nun an gab es absolut kein Entkommen vor dem „schwarzen Mann“, der nun mehr nicht einfach „nur“ auf Rache aus ist, sondern um des Tötens willen tötet. Eine unbarmherzige Killermaschine. Jason wird mehrfach erschossen und geht doch weiter, als wenn nichts wäre. DAS ist der Stoff aus dem Alpträume sind. Im Gegensatz zu früheren Filmen der Reihe lässt Regisseur und Drehbuchautor Tom McLoughlin Jason wirklich von der Leine und gibt ihm verhältnismäßig viel Screentime. Bei den Morden bekommen wir Jason von Anfang an in seiner vollen Pracht zu sehen, und müssen nicht erst auf das Ende des Films warten. Dazu kommt eine gehörige Portion an schwarzem Humor, die in einem weitaus geringeren Umfang auch schon im letzten Teil zum Einsatz kam, hier aber deutlich präsenter ist. Bereits der Vorspann, in welchem Jason in typischer James Bond Manier die Machete Richtung Zuschauer schmeißt, zeigt die neue Gangart, und auch wenn Jason aufgrund der Tatsache das er nicht spricht nie über die humoristischen Möglichkeiten eines Freddy Krueger verfügte, schafft er es mit Gesten, dass das Publikum ihn mehr liebt als fürchtet. Jason war nicht mehr länger der gehasste und gefürchtete Killer, sondern eine Kultfigur, dessen Taten beim Zuschauer Jubel statt Bestürzung auslöste. Ganze 18 Mal schlägt Jason dieses Mal zu, und wie gewohnt nutzt er dafür nicht nur seine Machete, sondern allerhand Dinge, die er zufällig gerade zur Hand hat. Der Grad an grafischer Gewalt ist hier wieder etwas niedriger als beispielsweise im vierten Teil der Reihe (Freitag der 13. - Das letzte Kapitel), und die meisten von Jasons Taten geschehen entweder im Off, oder die Kamera fokussiert Gesichter, Hände oder Ähnliches. Die Spezialeffekte stammten diesmal von Martin Becker, der seine Arbeit zwar gut machte, aber eben kein Tom Savini war. Da der Tommy Jarvis Darsteller des letzten Teils aus religiösen Gründen nicht mehr in diesem Film mitwirken wollten, wurde die Rolle erneut neu besetzt. Nach Corey Feldman und John Shepherd schlüpfte diesmal Thom Mathews in die Rolle des Helden, und macht seine Sache in meinen Augen deutlich besser als sein direkter Vorgänger. Hinter der Maske des Jason steckte der ein Meter neunzig große Stuntman C.J. Graham, der neben diesem Film lediglich noch ein einziges Mal vor der Kamera stand, und zwar als Höllenpolizist Sgt. Bedlam in Ate de Jongs „Highway zur Hölle“ – übrigens auch so ein Film, bei dem ich seit Ewigkeiten auf eine Blu-ray oder zumindest DVD-Veröffentlichung warte. Zwar kommt Graham nicht an die physische Präsenz seines Nachfolgers (und bis heute bei Fans als „Ultimativer Jason“ verehrter) Kane Hodder heran, macht aber trotzdem eine sehr gute Figur. Geschmäcker sind natürlich verschieden, und an den Erfolg des ersten Teils der Reihe kommt dieser Film zwar nicht heran, aber für mich ist „Freitag der 13. – Jason Lebt!“ dennoch der beste Film der Reihe, weil er erstmals den Jason präsentiert, der bis heute Kultstatus genießt. Die Atmosphäre und Spannung steht zwar hinten an, dafür ist Jason aber inzwischen ein cooler Killer mit bösem Humor und coolen Kills.

Wie bei den vorherigen Veröffentlichungen der Reihe wurde hier wieder erstaunliches aus dem relativ alten Low-Budget-Filmmaterial herausgeholt. Die Schärfe des leicht körnigen Films bewegt sich auf einem guten Niveau und lässt kleinere Details oftmals problemlos erkennen, insbesondere bei Nahaufnahmen. Die Farben sind sehr natürlich, dabei etwas heller und freundlicher als bei den ersten Teilen der Reihe, und der Kontrast lässt das Bild szenenweise sehr plastisch ausschauen. Der Schwarzwert ist leider nicht immer ganz optimal, geht im Großen und Ganzen aber in Ordnung. Leider rauschen dunkle Szenen ein wenig, aber das lässt sich durchaus verschmerzen. Auch hier sucht man vergeblich nach Beschädigungen und altersbedingten Mängeln. Kurzum: eine weitere, ganz vorzügliche Veröffentlichung, die Fans der Reihe vollends zufriedenstellen dürfte.

Der Ton liegt im Format DTS-HD Master Audio 2.0 in englischer und deutscher Sprache vor, und darüber hinaus im gleichen Format mit einer 5.1 Tonspur im englischen Original. Wie seine Vorgänger wurde auch „Jason Lebt!“ für diese Edition hervorragend herausgeputzt, und Soundtechnisch gibt es nichts zu meckern. Die deutsche Tonspur klingt sehr frisch und sauber, die Dialoge sind jederzeit glasklar verständlich, und die Dynamik ist ebenfalls relativ gut. Leider wurden die Dialoge wieder etwas zu dominant abgemischt, aber dieses bekannte Problem dürfte die wenigsten wirklich stören. Neben den einprägsamen und inzwischen kultigen Themen von Harry Manfredini steuerte Alice Cooper den Song „He´s Back (The Man Behind The Mask) bei und landete damit einen Charthit. Ferner fanden auch die Alice Cooper Songs „Hard Rock Summer“ und „Teenage Frankenstein“ Einzug in den Film und brachten den Film auch musikalisch ein Stückweit nach vorn, und erhoben ihn aus der bislang etwas zu ernsten Filmreihe.

Wie die anderen Teile der Reihe erscheint auch der sechste Teil der Reihe „Freitag der 13. – Jason Lebt!“ in Form eines 3-Disc-Sets im wattierten Mediabook. Das Mediabook wird von einem Pappschuber geschützt, auf welchem der Titel auf der Front und die Produktinformationen auf der Rückseite untergebracht wurden. Das Cover des Mediabooks ist, wie die anderen auch, in Lederoptik gehalten und zeigt die im Film verwendete Maske von Jason – auf der Rückseite gibt es dementsprechend auch die Rückseite der Maske. Der eingearbeitete 28-seitige Buchteil beinhaltet neben einigen Bildern einige sehr informative Texte zum Film von Christoph Kellermann. Diesmal wurden gleich zwei Audiokommentare auf die Blu-ray (und natürlich auch auf die DVD mit dem Hauptfilm) gepresst, einmal mit Regisseur Tom McLoughlin alleine, einmal mit der Unterstützung weiterer Cast- und Crewmitgliedern. Leider wurde erneut auf deutsche Untertitel verzichtet, weshalb sich auch hier die Hintergrundinformationen wieder nur einem englischsprachigen Publikum erschließen. Das fast 13 minütige Making Of bringt allerdings ebenfalls einiges an interessanten Informationen mit sich. Darüber hinaus gibt es den dritten Teil von „Crystal Lake Revisted“ mit einer Laufzeit von Neuneinhalb Minuten, einen knapp dreiminütigen Clip namens „Meeting Mr. Voorhees“, und Sechs Minuten mit „Slashed Scenes“ auf der Blu-ray. Die zweite Bonusdisc enthält neben dem bereits aufgeführten Material zusätzlich noch 16 ½ Minuten mit „Tales from the Cutting Room Floor“ und ein knapp siebenminütiges Special über „Friday Artifacts andCollectibles“. Alles in allem also wieder ein anständiges Bonuspaket, welches diese Veröffentlichung im edlen Design abrundet.

Wer die vorherigen Veröffentlichungen aus dem Hause `84 Entertainment kennt, der weiß, was ihn erwartet. Bild und Ton dieser Blu-ray sind absolut hervorragend und lassen den Film im bestmöglichen Licht erstrahlen. Das Bild ist dank satten Farben und anständiger Schärfe absolut großartig und auch der Ton, der frischer und sauberer klingt als je zuvor, lässt keinen Anlass zur Kritik aufkommen. Das Bonusmaterial ist übrigens auch wieder herausragend und macht diese Sammleredition auch inhaltlich zu einem Schmuckstück. Der Film zeigt Jason erstmals über übermächtige und unzerstörbare Killermaschine und schlägt damit eine andere Richtung ein als seine Vorgänger. Der Film legte den Grundstein für Jason als Kultfigur, und für mich ist dieser Teil der Reihe der unangefochtene Höhepunkt. Abgerundet wird das ganze durch einen guten Schuß schwarzen Humors und einem rockigen Soundtrackbeitrag von Alice Cooper – Slasherherz, was willst Du mehr? (Michael Speier) (weitere Reviews anzeigen)

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