Mit der der Übernahme durch den Disney-Konzern geht bei 20th Century Fox Home Entertainment auch die Ära der X-Men vorerst zu Ende. Auch wenn man sich bei Disney schon dazu bekannt hat, zukünftig 'Mutanten-Filme' direkt von der Hauseigenen Tochter Marvel produzieren zu lassen, markiert die hier vorliegende Verfilmung der Dark Phoenix Saga den vorläufigen Abschluss der aktuellen X-Men Filmreihe. Ob es auch an diesen Umständen lag, dass der Film an den Kinokassen weit hinter den Erwartungen zurückblieb und - zumindest stand heute - das bislang schlechteste Einspielergebnis des Franchise einfuhr? Dem geht das nachstehende Review anhand der 4K Ultra HD, sowie der Blu-ray Fassung auf den Grund, welche es neben den normalen Amaray-Varianten für Sammler auch jeweils in einem schicken Steelbook im Handel zu kaufen gibt.
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Bildqualität

Bild 4k UHD

Tonqualität
Die Blu-ray verfügt über die folgenden Sprach-Fassungen:
- Deutsch DTS 5.1
- Englisch DTS-HD Master Audio 7.1
- Französisch DTS 5.1
- Spanisch DTS 5.1
-Italienisch DTS 5.1
Wie für 20th Century Fox Home Entertainment üblich, bekommt der Zuschauer bei der deutschen Tonspur wieder einen klassischen DTS-Mix geboten. Dieser ist jedoch alles andere als altbacken und verfügt daher immer noch über genügend Druck, von dem vor allem die Actionsequenzen profitieren. Der Bass-Einsatz ist oftmals sehr kräftig und rüttelt an einigen Stellen das Heimkino ordentlich durch. Hinzu gesellen sich immer wieder sehr gute Surround-Effekte und stets klarverständliche Dialoge. Die deutsche Synchronisation wurde bei der Berliner Interopa Film GmbH, unter der Dialogregie von Tobias Meister erstellt. Zwar büßt man hier etwas Dynamik und leicht geringere Unterschiede bei der Pegelstärke gegenüber der englischen Originalspur ein, dennoch muss man hier nicht allzu viele Abstriche machen. Bleibt aber weiterhin schade, dass man sich bei Fox immer noch gegen moderne Sound-Varianten bei Synchronisationen zu wehren scheint. Hier sollte anno 2019 doch wirklich bald einmal ein Umdenken stattfinden, zumal viele aktuelle Filme im Kino auch mit 3D-Sound laufen und es daher nicht allzu schwer sein sollte, diesen auch für eine Heimkino-Auswertung aufzubereiten.
Die 4K Ultra HD Fassung stockte man um eine große Anzahl an Tonspuren auf:
- Deutsch DTS 5.1
- Englisch Dolby Atmos (Dolby True HD 7.1 Kern)
- Italienisch DTS 5.1
- Französisch DTS 5.1
- Spanisch DTS 5.1
- Russisch DTS 5.1
- Tschechisch Dolby Digital 5.1
- Ungarisch Dolby Digital 5.1
- Chinesisch Dolby Digital 5.1
- Polnisch Dolby Digital 5.1
- Thailändisch Dolby Digital 5.1
- Spanisch Dolby Digital 5.1
Während sich bei der deutschen Tonspur gegenüber der Blu-ray keine Änderungen ergeben - diese also wieder mit dem grundsoliden DTS-Mix daherkommt - können sich Fans des englischen Originaltons auf eine moderne Dolby Atmos Abmischung freuen. Diese klingt dann um einiges wuchtiger, als ihr deutsches Pendant und verfügt zudem eben über den passenden Einsatz der Decklautsprecher. Storms Blitze schlagen nun von oben zu, eine startende Rakete hebt sich Richtung Decke und die Militär-Hubschrauber kreisen nun über den Köpfen der Zuschauer. Zudem ist die Pegelstärke deutlich ausgeprägter, wodurch auch die Dynamik merklich profitiert und der Bass noch einen Stufe tiefer geht. So soll es sein, so macht Heimkino Spaß. Deshalb auch an dieser Stelle noch einmal der Appell an 20th Century Fox, dies zukünftig auch für die heimische Synchronisation umzusetzen.

Ausstattung
Die folgenden Extras sind lediglich auf der Blu-ray vorhanden:
- Audiokommentar von Simon Kinberg und Hutch Parker (auch auf der UHD)
- Entfallene Szenen (8:22 Min.)
- Aufstieg des Phoenix: Making-Of Dark Phoenix (80:32 Min.)
- Drehbuch & Vorproduktion (9:36 Min.)
- Die Besetzung (28:35 Min.)
- Szenenbild (11:33 Min.)
- Spezialeffekte (12:47 Min.)
- Dreh & Schnitt (18:19 Min.)
- Beast erklärt, wie man mit einem Jet in den Weltraum fliegt (2:03 Min.)
- Original Kinotrailer (6:27 Min.)
Neben einigen entfallenen Szenen bildet das in fünf Teile untergliederte Making-Of das Kernstück der Extras. Hier erfährt man zum Beispiel, dass Simon Kinberg früher eigentlich nie Regie führen wollte. Doch in der letzten Zeit keimte in ihm der Wunsch, mehr Kontrolle über das von ihm geschriebene Drehbuch zu haben. Vorteil dabei, dass er den Schauspielern 'seine' Szenen viel besser vermitteln kann und somit das Beste aus ihnen herausholt. Die Hauptdarsteller schildern hier ihre Erfahrungen, die sie während der Zusammenarbeit mit Kinberg als Regisseur erlebt haben. Auch der Erfinder der Dark Phoenix-Comics Chris Claremont gibt hier einige Infos zu seinem X-Men Universum. Anschließend werden die einzelnen Charaktere des Films noch einmal detaillierter vorgestellt. Auch hier liegt der Fokus auf Sophie Turner bzw. Jean Grey, welche zusammen mit Simon Kinberg die treibende Kraft hinter dem Film war. Aber auch die anderen Figuren bekommen hier noch einmal ihren speziellen Moment. Im nächsten Beitrag geht es um die Set-Bauten und Szenenbilder. Hier sieht man wieder sehr gut, welch großer Aufwand in die detaillierten Bühnenbilder gesteckt wurde. Danach geht es zu den Spezialeffekten, die wieder reichlich im Film vorhanden sind. Hier bekommt direkt der erste Stunt des Films, nämlich eine Autounfall-Szene einen größeren Part. Aber auch die Auswirkungen von Jeans Kräften werden hier genauer beleuchtet. Der letzte Teil des Making-Ofs stellt einige verschiedene Mitglieder der Crew und ihre Aufgaben bei den Dreharbeiten vor. Hier liegt der Fokus einmal auf den Leuten hinter der Kamera, welche tagtäglich ihre Leidenschaften am Set miteinbrachten. In einem nicht ganz ernst gemeinten Beitrag erklärt dann Beast aka Nicholas Hoult, auf welche Dinge es bei einem Weltraumflug ankommt. Abschließend gibt es dann noch drei Trailer zum Film - einen Teaser, den offiziellen und den finalen Trailer. Alles in allem ist das Material, allen voran das Making-Of, zwar recht interessant, aber eben auch etwas werbewirksam in Szene gesetzt. Jeder lobt den anderen und verbreitet positive Energie. Aber man bekommt wirklich auch genügend Einblicke in die Blockbuster-Produktion.

Fazit
Der vorläufige Abschluss der klassischen X-Men Filmreihe hinterlässt den Zuschauer mit gemischten Gefühlen: zwar bieten man einen an sich sehr gut gemachten Superhelden-Film, der einmal eher die menschliche Seite der Protagonisten in den Vordergrund stellt, allerdings verlässt einen nicht das Gefühl, dass man es hier nur mit einer 'normalen' Folge zu tun hat - von einem richtigen Finale hätte man sich sicherlich mehr erhofft. Das Ende lässt jedoch zu viele Türen offen, sodass es nicht wirklich als Abschluss gelten kann. Keine Blöße gibt sich hingegen die technische Seite, die sowohl bei der Blu-ray, als auch bei der 4K Ultra HD zumindest beim Bild von einer modernen Produktion zeugt. Die tonale Umsetzung der deutschen Synchronisation liefert hingegen 'nur' solide Werte, die sich der englischen Dolby Atmos Spur geschlagen geben müssen. Zwar klingt auch die heimische Sprachfassung alles andere als schlecht, dennoch überzeugt der moderne 3D-Sound beim englischen Ton auf der UHD doch mit einer stärkeren Dynamik, einem höheren Pegel und den gut platzierten Einsätzen der Deckenlautsprecher. Bleibt also abzuwarten, in wie weit sich inhaltlich, aber auch technisch der Wechsel zu Disney bzw. Marvel bemerkbar macht. Einen ersten Vorgeschmack bietet im Frühjahr 2020 der Film 'New Mutants' - welcher in große Fußstapfen treten muss.
(Jörn Pomplitz)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: LG OLED 55B7D
Player: Oppo UDP-203
AVR: Yamaha RX-A1080
Front-Lautsprecher: Canton Vento 890.2
Center-Lautsprecher: Canton Vento 866
Surround-Lautsprecher: Canton Chrono 507
Atmos-Lautsprecher: Canton InCeiling 989