Die Fast & Furious Filmreihe mauserte sich über die Jahre zu einem der erfolgreichsten Franchises Hollywoods, welches mit jedem Teil zahlreiche Zuschauer in die Kinosäle der Welt lockte. In den letzten Teilen stellte man die Nahkampf- und Waffen-Action gegenüber den Fahrzeugen etwas mehr in den Vordergrund, weshalb das Franchise drohte, sich ein wenig weg von seinen Wurzeln zu bewegen. Um sich nun noch ein Stück freier, aber immer noch innerhalb des Film-Universums zu bewegen, rief man mit dem hier vorliegenden Actionkracher ein erstes Spin-Of aus, welches nur noch in den Grundzügen mit seinem Ursprung zu vergleichen ist. Zwar gibt es auch hier jede Menge Verfolgungsjagden, jedoch wandelt man nun entfernt von der Underground-Rennszene und bewegt sich eher im Agenten-Sektor. An den Kinokassen blieb man zwar hinter den Einspiel-Ergebnissen der jüngeren Franchise-Teile zurück, mit knapp 760 Millionen Dollar Einnahmen weltweit konnte man aber dennoch wieder sehr gute Zahlen präsentieren. Publisher Universal Pictures Home Entertainment bringt nun die Heimkino-Auswertung für sämtliche Formate - also Blu-ray, 3D Blu-ray sowie 4K Ultra HD - auf den Markt, welche sowohl als normale Amaray als auch im Steelbook erfolgt. Das nachstehende Review basiert lediglich auf einer Check-Dis der Blu-ray-Fassung, welche der Redaktion zu Testzwecken zur Verfügung gestellt wurde. Sei's drum: Chips & Cola raus, auf dem Sofa angeschnallt und auf Play gedrückt.
Story



Bildqualität

Tonqualität
Die Blu-ray wurde mit folgenden Tonspuren bestückt:
- Deutsch Dolby Atmos (Dolby True HD 7.1)
- Englisch Dolby Atmos (Dolby True HD 7.1)
- Türkisch Dolby Digital 5.1
Erfreulicher Weise bekam auch die deutsche Synchronisation, welche bei der Berliner Synchron GmbH Wenzel Lüdecke unter der Dialogregie von Oliver Rohrbeck entstand, ebenfalls ein modernes 3D-Soundgewand in Form von Dolby Atmos spendiert. Dieses klingt äußerst druckvoll und pegelstark und verfügt ebenso wie ihr englisches Pendent über eine sehr gute Dynamik und stets klar verständliche Dialoge. Die Effekt-Verteilung erfolgt immer passend, was sich natürlich besonders bei den zahlreichen Action-Sequenzen bemerkbar macht. Auch der Bass schleudert immer wieder ordentliche Salven ins Heimkino - hier kracht es an allen Ecken und Enden. Der Einsatz der Höhenlautsprecher bezieht sich oftmals auf den Hit-lastigen Soundtrack, der sich vorwiegend mit Hip-Hop-Tracks präsentiert und dadurch das Heimkino in eine Disco verwandelt. Hier ist übrigens auch Idris Elba zu hören, der zusammen mit Cypress Hill einen Song beisteuerte. Die Deckenkanäle kommen aber auch bei der Computer-Stimme im Eteon-Labor und einigen Wettereffekten perfekt zum Einsatz und hüllen den Zuschauer förmlich ein. Ebenso gelingt es vielen der Explosionen einen voluminösen Sound zu erzeugen, bei denen nun die Brocken wortwörtlich bis an die Decke spritzen. Im Vergleich zur englischen Originalspur ergeben sich keine nennenswerten Unterschiede, was Pegel und Dynamik betrifft. Hier darf die Heimkino-Anlage wirklich einmal wieder zeigen, was in ihr steckt.

Ausstattung
Die folgenden Bonus-Beiträge sind im Bereich der Extras zu finden:
- Alternativer Anfang (10:14 Min.)
- Unveröffentlichte / Erweiterte / Alternative Szenen (34:29 Min.)
- Johnson & Statham: Hobbs & Shaw (3:38 Min.)
- So entsteht eine Kampfszene mit Regisseur David Leitch (4:57 Min.)
- Echte Action (3:43 Min.)
- Der Schurke (2:00 Min.)
- Die Schwester (3:58 Min.)
- Hobbs' Familienstammbaum (3:20 Min.)
- Die Matriarchin (1:35 Min.)
- Neue Freunde (2:01 Min.)
- Action im Aufzug (1:59 Min.)
- Stunt-Präsentation (3:41 Min.)
- Es bleibt in der Familie: Im Gespräch mit Roman und Dwayne (5:02 Min.)
- Blinde Wut (1:50 Min.)
- Dwayne und Hobbs: Liebe auf den ersten Biss (1:36 Min.)
- Filmkommentar mit Regisseur David Leitch
Den Einstieg ins Bonus-Material bietet ein alternativer Anfang, der jedoch aus vielen Szenen besteht, die auch im finalen Schnitt des Films gelandet sind - hier wurden sie eben nur anders arrangiert. Dann geht es in einen Block, der jede Menge Szenen zeigt, die geschnitten worden oder in erweiterter Form vorliegen. Im ersten Interview sprechen Produzent Chris Morgan und Regisseur David Leitch, sowie Dwayne Johnson und Vanessa Kirby über die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern. Im nächsten Beitrag erklärt Leitch anschaulich, was alles für gute Action-Szenen notwendig ist. Hier steht im Besonderen der finale Fight im Fokus. Um die Action geht es auch im nächsten Beitrag, in dem erklärt wird, dass die Action als Herzstück des Films steht. Hier schildern die Hauptdarsteller, was für die Dreharbeiten der Kampfszenen wichtig war. Weiter geht es mit zwei kurzen Features zu Idris Elbas Rolle des kybernetisch verbesserten Brixton, sowie zu Vanessa Kirbys Rolle als Shaws Schwester Hattie, ehe man sich der Familie von Hobbs widmet. Hier kommen dann Johnsons Filmtochter Eliana Sua und Cliff Curtis, der Hobbs Bruder spielt, zu Wort. Am Set entwickelte sich schnell zwischen allen ein freundschaftliches Familienverhältnis. Auch die Mini-Rollen von Hellen Mirren, Ryan Reynolds und Kevin Hart werden jeweils in einem kurzen Beitrag beleuchtet. Dann geht es noch einmal zurück zur Action und es werden im speziellen die Aufzug-Szene in der Londoner CIA-Filiale und die Software Pre-Viz, mit der man Stunt-Szenen am Computer simulieren kann, detailliert vorgestellt. Im nächsten Beitrag erzählen Dwayne Johnson und Roman Reigns davon, wie sie sich kennengelernt haben. Hier stehen vor allem ihre Wrestling-Aktivitäten im Vordergrund, aber auch die Kultur von Samoa. Mit 'Blinde Wut' gibt es noch eine kleine Hommage an Johnsons Großvater, welcher ebenfalls Wrestler war und der einmal in eine brenzliche Situation geriet. Im letzten Beitrag stellt Johnson seinen Hund vor, den er passender Weise 'Hobbs' taufte. Das Bonus-Material bietet somit zahlreiche Einblicke in die Entstehung des Films, die unter dem Strich schon recht interessant sind. Man kann vor allem sehen, dass alle Beteiligten während der Dreharbeiten ihren Spaß hatten und mit Herz und Seele am Projekt hingen.
Zur Verpackung oder den anderen Formaten kann leider keine weitere Aussage gemacht werden, da der Redaktion, wie eingangserwähnt, lediglich eine lose Check-Disk der Full HD Variante zur Verfügung gestellt wurde.

Fazit
Auch abseits der Fast & Furious Filmreihe geben Hobbs & Shaw mächtig Gas. Die beiden feuern hier ein wahres Actionspektakel ab, dass es eine wahre Freude ist. Dabei sollte man aber über einige platte Sprüche und die auf Dauer doch etwas ermüdenden Buddy-Zankereien hinwegsehen können, denn diese übertreiben es mitunter dann doch schon mal. Einen durchweg sehr guten Eindruck hinterlässt man bei der Technik, welche mit einem sehr guten Bild sowie einem kraftvollen 3D-Sound, sowohl bei der deutsche Synchro als auch beim englischen Original, überzeugen kann. Auch wenn man vieles schon in anderen Filmen gesehen hat, unterhält der Mix aus Agenten/Sci-Fi/Action-Film recht gut, sodass es gerne auch weitere Spin-Ofs in diesem Stil geben kann. Bleibt nur zu hoffen, dass man sich beim Haupt-Franchise wieder auf die Autos konzentriert, damit man sich genügend voneinander abgrenzt.
(Jörn Pomplitz)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: LG OLED 55B7D
Player: Oppo UDP-203
AVR: Yamaha RX-A1080
Front-Lautsprecher: Canton Vento 890.2
Center-Lautsprecher: Canton Vento 866
Surround-Lautsprecher: Canton Chrono 507
Atmos-Lautsprecher: Canton InCeiling 989