Zwei Jahre nach seinem letzten Einsatz, steht Harrison Ford 1994 erneut unter der Regie von Phillip Noyce als Jack Ryan vor der Kamera. In der dritten Verfilmung einer Roman Vorlage des amerikanischen Autors Tom Clancy, bekommt es der CIA-Agent diesmal mit einem südamerikanischen Drogenkartell zu tun. Ob und in wie weit sich die 4K Ultra HD Umsetzung des Thrillers von seinen beiden Vorgängern unterscheidet, zeigt der nächste Teil der Review-Reihe zu den Jack Ryan Filmen, welche aktuell von Paramount bzw. Universal Pictures Home Entertainment auf den Heimkino-Markt gebracht werden.
Story
Eine befreundete Familie des US-Präsidenten Bennett (D. Moffat) fällt einem Überfall von Piraten zum Opfer. CIA-Analytiker Jack Ryan (H. Ford) wird auf den Fall angesetzt und kann den Verbrechern eine Beziehung zum Cali-Drogenkartell nachweisen. Vor dem Kongress beantragt er daher weitere Gelder zur Bekämpfung des Drogenhandels. Diese bekommt er jedoch nur unter dem persönlichen Versprechen bewilligt, keine weiteren Truppen nach Südamerika zu schicken. Nichtsahnend lässt sich Jack auf den Deal ein, ohne zu wissen, dass der Sicherheitsberater des Präsidenten James Cutter (H. Yulin) und der stellvertretende CIA-Direktor Robert Ritter (H. Czerny) bereits auf indirekten Wusch ihres Staatsoberhauptes ein Spezial-Kommando zur Auslöschung des Drogenkartells auf den Weg gebracht haben. Als die Soldaten in einen Hinterhalt geraten, liegt es an Jack dem Team unter Einsatz seines eigenen Lebens zur Rettung zu eilen.
Ein zweites Mal schlüpft Harrison Ford in die Rolle des CIA-Analytikers und wird diesmal wieder mit einem weiteren großen Problem der Vereinigten Staaten konfrontiert – nämlich dem immer weiter zunehmenden Drogenhandel. Diesmal haben sich die Verbrecher allerdings die falschen Opfer ausgesucht, sind diese doch gut mit dem US-Präsidenten befreundet. Dieser wird hier von Donald Moffat gespielt, welcher seine Rolle als Staatsoberhaupt, das endlich den Drogenbaronen Paroli bieten will, sehr gut gespielt. Auch wenn es natürlich zunächst etwas fraglich ist, ob der Präsident des angeblich mächtigsten Landes der Welt, wirklich so handeln würde. Wobei, die aktuelle Politik jenseits des großen Teiches zeigt mit Sicherheit, dass es ganz und gar nicht abwegig sei. Richtig schön unsympathisch – im positiven Sinne - gelingt es hingegen Henry Czerny seinen Charakter als stellvertretender CIA-Direktor zu spielen. Viel zu sehr von sich und seiner eigenen Person überzeugt, legt er Jack immer wieder Steine in den Weg. Neben den bekannten Gesichtern wie Jacks Ehefrau Cathy oder CIA-Direktor Admiral James Greer, beide wieder gespielt durch Anne Archer bzw. James Earl Jones, sind es diesmal die Neuzugänge Willem Dafoe, Joaquim De Almeida und Benjamin Bratt, welche den Cast des Films wieder prominent bereichern. Dabei agieren alle sehr passend in ihren Rollen, sei es nun als Mittelsmann und Organisator der Spezial-Einheit, als rechte Hand des Drogenkartellbosses oder als Soldat der amerikanischen Streitkräfte. Regisseur Phillip Noyce gelingt es diesmal, im Vergleich zum direkten Vorgänger 'Die Stunde der Patrioten', die Spannung über die komplette Zeit des rund 140 Minuten laufenden Thrillers aufrechtzuerhalten. Gab es im letzten Einsatz noch ein paar Längen, so packt der Film den Zuschauer diesmal von Anfang bis Ende. Dies ist sicherlich auch einmal mehr dem nochmals leicht gesteigerten Action-Anteil zu verdanken, der den nicht minder spannenden Politdiskussionen bzw. dem Schlagabtausch der Politiker Abwechslung verleiht. Somit sollten Zuschauer, die auch die ersten beiden Bestseller-Verfilmungen von Tom Clancy mochte, auch hier wieder voll und ganz auf ihre Kosten kommen.
Bild 4k UHD
Bei der bildlichen Umsetzung setzt sich das bisherige Vorgehen der beiden Vorgänger auch im hier vorliegenden Titel wieder fort: soll heißen, der Zuschauer erhält auch hier wieder einen vollwertigen 4K Scan, inklusive Dolby Vision auf Seiten der Kontrastverbesserung bzw. des erweiterten Farbraums. Aber auch wenn sich hier wieder die Filmkörnung bemerkbar macht, scheint man das Rauschen diesmal etwas besser in den Griff bekommen zu haben. Solange man sich nämlich nicht direkt vor hellen Hintergründen, wie zum Beispiel dem Oval-Office, befindet, wirkt das Bild hier deutlich ruhiger. Leider konnten aber auch hier die Details nicht feiner ausgearbeitet werden, weshalb man auch diesmal keine großen Sprünge auf Grund der 4K Technik erwarten sollte. Der Einsatz von Dolby Vision macht sich hier eigentlich so richtig nur in zwei Szenen ordentlich bemerkbar: zum einen werden bei einer größeren Feuerexplosion die Flammen sehr farbenprächtig in Szene gesetzt. Zum anderen am Schluss des Films, bei dem der Zuschauer wortwörtlich vom Blitzlichtgewitter der Journalisten geblendet wird.
Tonqualität
Wie schon bei den Vorgängern spendiert der Publisher auch diesem Teil wieder zahlreiche Tonspuren:
- Englisch Dolby True HD 5.1
- Englisch Audio Description
- Deutsch Dolby Digital 5.1
- Spanisch (Spanien) Dolby Digital 5.1
- Spanisch (Lateinamerika) Dolby Digital 5.1
- Französisch Dolby Digital 5.1
- Italienisch Dolby Digital 5.1
- Japanisch Dolby Digital 2.5
- Polnisch Dolby Digital 1.0
- Portugiesisch (Brasilien) Dolby Digital 1.0
- Russisch Dolby Digital 5.1
Ausstattung
Wie schon bei den zuvor getesteten 4K Ultra HDs erhielt die Redaktion auch hier nur eine lose Disk, auf der keine weiteren Extras zu finden sind. Dadurch gibt es wieder keine Punkte für die Ausstattung.
Fazit
Deutlich spannender als sein Vorgänger inszenierte Phillip Noyce Jack Ryans dritten Einsatz, wiederholt mit einem überzeugend spielenden Harrison Ford in der Hauptrolle. Auf technischer Seite reiht sich diese Umsetzung mehr oder weniger nahtlos in die Thriller-Reihe ein. Gibt es beim Bild leichte Verbesserungen gegenüber Teil 1 und 2, so ist die deutsche Synchronisation mit ihrem niedrigen Grundpegel wieder ein leichter Rückschritt. Glücklicher Weise lässt sich dies aber durch einen Dreh am Lautstärkeregler des Verstärkers ausgleichen. Inhaltlich also wieder spannend und unterhaltsam in Szene gesetzt, allerdings weiter ohne großes 4K Feeling, zeigt sich die Filmreihe nur wieder bedingt von ihrer guten Seite. Eine uneingeschränkte Kaufempfehlung kann leider auch in diesem Fall nicht ausgesprochen werden.
(Jörn Pomplitz)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
Player: Oppo UDP-203
AVR: Yamaha RX-A1080
Front-Lautsprecher: Canton Chrono 509
Center-Lautsprecher: Canton Vento 866
Surround-Lautsprecher: Canton Chrono 507
Atmos-Lautsprecher: Canton InCeiling 989
Subwoofer: SVS PB-1000