Den Abschluss der Mission Impossible 4K Ultra HD Review-Reihe bildet dann der 2015 unter der Regie von Christopher McQuarrie entstandene fünfte Teil 'Rogue Nation'. Wird es beim jüngsten Teil der Reihe technische Überraschungen geben, oder bleibt alles beim Alten? Schauen wir also, wie Paramount bzw. Universal Home Entertainment die Umsetzung des vorläufigen Abschlusses der Reihe gelungen ist. Vorläufig? Richtig gelesen, denn bereits im August 2018 erscheint mit Fallout der sechste Ableger im Kino – für Tom Cruise ist also lange noch nicht Schluss.
Story
Die Ereignisse am russischen Kreml haben Nachwirkungen: Das IMF-Team um Ethan Hunt (T. Cruise) wird auf Antrag des CIA-Chef Alan Hunley (A. Baldwin) aufgelöst. Und das gerade jetzt, wo Ethan endlich auf die Spur der als 'Das Syndikat' bekannten Verbrechensorganisation gekommen ist. Er taucht daraufhin unter und ermittelt auf eigene Faust weiter. Um das Oberhaupt des Syndikats, Solomon Lane (S. Harris), zu Fall zu bringen, muss sich Ethan mit der geheimnisvollen Ilsa (R. Ferguson) zusammenschließen. Gemeinsam müssen sie geheime Daten über das Syndikat aus einem Unterwasserbunker in Marokko beschaffen. Doch Ilsa treibt ein doppeltes Spiel und auch der britische Geheimdienst scheint irgendwie involviert. Wird es Hunt und seinem Team gelingen, Solomon Lane und dessen Gefolgsleute ein für alle Mal aus dem Verkehr zu ziehen, um so dem IMF-Geheimdienst eine neue Chance zu geben?
Unterschieden sich die ersten 4 Teile doch recht deutlich voneinander, scheint Regisseur Christopher McQuarrie mit dem fünften Teil die Formel des direkten Vorgängers ohne große Veränderungen weiterzuführen. So erhält der Zuschauer wieder einen recht gelungenen Mix, der diesmal ein wenig mehr auf das Agenten-Feeling setzt und dafür sowohl die Action- als auch den Humor-Anteil leicht reduziert. In der Rolle von Ethan Hut ist wieder einmal Tom Cruise zu sehen, der trotz zunehmenden Alters wieder top in Form ist und zu Höchstleitungen aufläuft. Gerade die Zweikämpfe sind diesmal wieder etwas härter, bei denen auch Neuzugang Rebecca Ferguson ordentlich austeilen darf. Sie ist dann auch der eigentliche Star des Films, bietet die schöne Schwedin vor allem durch ihre mysteriösen Handlungen und den damit einhergehenden Wendungen doch die größte Charakter-Entwicklung der Filmreihe mit sich. Mit an Bord sind auch wieder Simon Pegg als Benji Dunn, Ving Rhames in der Rolle von Luther Stickell und Jeremy Renner als William Brandt. Letztere beiden wurde aber diesmal nur wenig Screen Time gegönnt und vor allem die Rolle von Brandt ist diesmal sehr zahm geraten. Hier hätte sicherlich jeder gedacht, dass Jeremy Renner diesmal größere Actionparts bekommt. Unter den Neuzugängen befindet sich auch Alec Baldwin als CIA-Chef Alan Hunley, welcher aber ebenfalls nicht häufig zu sehen ist. Den Part des Gegenspielers übernimmt diesmal Sean Harris, welcher leicht psychopatisch und vollkommen unberechenbar handelt. Bei ihm weiß man nie, was er als nächstes plant, ist er dem IMF-Team doch oftmals einen Schritt voraus.
Die Action-Einlagen im Film sind, wie eingangs schon erwähnt, etwas rarer verteilt, als es noch in Teil 4 der Fall war. Dafür sind sie allerdings etwas spektakulärer, ja mitunter sogar leicht übertrieben, ausgefallen und am ehesten mit dem zweiten Teil der Filmreihe zu vergleichen. Das sorgt hier und da dann für ein paar unfreiwillige Schmunzler, wie zum Beispiel die aberwitzige Verfolgungsjagd mit dem Motorrad durch Marokkos schmale Gassen. Wenn hier ein top getuntes Modell aus einer bekannten bayrischen Fahrzeug-Manufaktur mehrfach Saltos schlägt, ist das einfach eine Spur zu viel. Im Gegenzug wurde dem geheimen Ermitteln wieder etwas mehr Raum geschaffen. Hier sind sicherlich die Szenen in der Wiener Staatsoper am spannendsten gelungen. Im Allgemeinen muss man dem Teil auch ein paar Längen ankreiden – hier hätte eine straffere Inszenierung dem rund 130 Minuten langen Film gutgetan. Aber keine Angst, das ist Meckern auf hohem Niveau und Fans der Filmreihe werden auch mit diesem Ableger ihre Freude haben.
Bild 4k UHD
Beim fünften Teil der Reihe fertigte man wieder nur ein 2K Digital Intermediate für die 4K Ultra HD Umsetzung an. Dieses liegt jedoch auf dem gleichen Niveau, wie es das 4K Master des vierten Teils bot. Soll heißen: der Zuschauer bekommt wieder Filmkorn zusehen, welches durch die 35mm Vorlage nun einmal vorhanden ist. Dieses fällt mal mehr, mal weniger ins Auge – verhindert aber größtenteils ein 4K-Wow-Feeling. Auch Dolby Vision gehört wieder zu den Features der 4K-Umsetzung – aber auch hier ist das Bild durch den Einsatz der Farb- und Kontrasterweiterung stellenweise einfach zu dunkel geraten, um Höchstwertungen einzufahren. Das ansonsten recht natürliche Bild wird hier und da durch den Einsatz von Farbfiltern künstlerisch verändert. So hat man Marokko zum Beispiel in ein leichtes gelb getaucht. In Close-Ups der Protagonisten sieht man wieder sehr detaillierte Gesichtszüge und auch die Schwenks über die Stadtpanoramen von Wien oder Marokko sind diesmal frei von Rucklern. Etwas auffälliger sind diesmal die CGI-Einlagen ausgefallen. Besonders bei den Unterwasserszenen fällt der Computerunterstützte Effekt-Einsatz auf.
Tonqualität
Folgende Tonspuren stehen dem Zuschauer auf der 4K Disk zur Auswahl:
- Deutsch Dolby Digital 5.1
- Englisch Dolby Atmos (Dolby True HD 7.1 Kern)
- Spanisch (Spanien) Dolby Digital 5.1
- Spanisch (Lateinamerika) Dolby Digital 5.1
- Französisch Dolby Digital 5.1
- Französisch (Kanada) Dolby Digital 5.1 I
- talienisch Dolby Digital 5.1
- Portugiesisch (Brasilien) Dolby Digital 5.1
- Englisch Audio Description
Ausstattung
Auf die 4K Disc hat es lediglich ein Audiokommentar mit Tom Cruise und Regisseur Christopher McQuarrie als Bonus geschafft. Da der Redaktion auch beim fünften Teil lediglich die lose 4K Disk zu Testzwecken vorlag, kann auch hier wieder keine weitere Aussage zum Bonus-Material gemacht werden, welches auf der im Handel beiliegenden Blu-ray vorhanden ist.
Fazit
Wer die ersten vier Teile der Mission Impossible Filmreihe mochte, wird auch vom fünften Teil nicht enttäuscht. Wieder gibt es eine unterhaltsame Mixtur aus Agenten-Feeling und Action-Einlagen, die einmal mehr an die James Bond Abenteuer erinnert. Auf der technischen Seite reiht sich auch der jüngste Teil der Filmreihe nahtlos in die Riege seine Vorgänger ein. Durch das mal mehr, mal weniger stark auftretende Filmkorn und die teils zu dunklen Bilder will aber kein so rechtes 4K-Feeling aufkommen. Hinzu kommt, dass Zuschauer, welche auf die Synchronisation angewiesen sind, keine wirkliche Verbesserung zu den bereits lange erhältlichen Blu-ray Umsetzungen bekommen. Lediglich für O-Ton Fans gibt es hier mit Dolby Atmos bzw. Dolby True HD einen Fortschritt zu vermelden. Dies ist sicherlich Meckern auf hohem Niveau, denn auch die deutsche Dolby Digital Tonspur ist nicht wirklich schlecht. Die Unterschiede sind dennoch nicht von der Hand zu weisen. Bleibt also abzuwarten, ob sich hier bei der Heimkinoauswertung des kommenden, nun mehr sechsten Teils etwas zum positiven entwickeln wird. Der durchaus unterhaltsamen wie spannenden Filmereihe wäre es jedenfalls zu gönnen.
(Jörn Pomplitz)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: LG OLED 55B7D
Player: Oppo UDP-203
AVR: Yamaha RX-A1060
Front-Lautsprecher: Canton Chrono 509
Center-Lautsprecher: Canton Vento 866
Surround-Lautsprecher: Canton Chrono 507
Atmos-Lautsprecher: Canton InCeiling 989
Subwoofer: SVS PB-1000