Die britisch-amerikanische Koproduktion Humans ist ein Remake der schwedischen Serie Real Humans für ein internationaleres Publikum. In der zweiten Staffel steht erneut im Vordergrund, was die künstlich entwickelten Androiden dieser Serie noch von normalen Menschen unterscheidet. Denn die Grenzen verschwimmen weiter, wie sich in den neuen acht Episoden der zweiten Staffel auch deutlich zeigt.
Story
Joe Hawkins (T. Goodman-Hill) und seine Familie wollen ihr Leben wieder in geregelte Bahnen bugsieren. Anders ergeht es dem weiblichen Synth Niska (E. Berrington). Die aus der Prostituion entflohene ist nach Berlin entkommen. Eine romantische Begegnung, die sie nicht erwartet hat, bringt ihre Zukunftspläne jedoch auf brisante Weise durcheinander. Mia alias Anita (G. Chan) versteckt sich unterdessen gemeinsam mit Leo (C. Morgan) und Max (I. Jeremiah) in einer Küstenstadt. Allerdings sind sie auch dort nicht vor Bedrohungen so sicher, wie es Anfangs den Anschein erweckt.
Ähnlich wie die erfolgreiche HBO-Serie Westworld beschäftigt sich auch Humans mit den Potentialen und Gefahren von künstlicher Intelligenz. In der Welt von Humans die Synths, nahezu menschliche Androiden, bereits Teil der Gesellschaft und fest zementiert. Was die Serie dabei so interessant macht, ist, dass hier nicht alle Synths identisch handeln. Etwa wäre da die warmherzige Mia, die im Kontrast zur berechnenden Niska steht. So wie unterschiedliche Erfahrungen die menschliche Persönlichkeit beeinflussen, so ist dies auch bei den Synths der Fall.
Staffel 2 der Serie beschäftigt sich nicht nur mit der Synth-Familie rund um Niska, Mia, Leo (halb Synth, halb Mensch) und Max, sondern auch mit dem allgemeinen Erwachen der anderen Synths, die in ihrem monotonen Dasein ein Bewusstsein finden. Zum Glück vermeidet Humans dabei aber eine allzu klischeehafte Erzählweise, bei der einfach Menschen gegen Synths ins Feld ziehen. Stattdessen ist für den Zuschauer schwer zu entscheiden, wer hier insgesamt die Sympathien ernten sollte. Sie landen vielmehr bei einzelnen Charakteren.
Neu im Cast ist Carrie-Anne Moss, welche ja in den Matrix-Filmen bereits so ihre Erfahrungen mit künstlicher Intelligenz gesammelt hat. Sie spielt eine KI-Forscherin, die eigene Motive zu haben scheint. So bewegt sich die Serie, die im kleinen familiären Rahmen in Staffel 1 begann, durchaus auch auf größere Konsequenzen für die Gesellschaft zu.
Wer also nachdenkliche Science-Fiction mit guten Charakteren zu schätzen weiß, sollte bei Humans in Staffel 2 dranbleiben. Die Serie mag nicht so bombastisch inszeniert sein wie Westworld, weiß aber auf ihre eigene Weise zu überzeugen.
Bildqualität
- 1.78:1; 1080i
Tonqualität
- Deutsch, Englisch Dolby Digital 5.1
- Untertitel: Deutsch
Ausstattung
- Interviews (ca. 20 Min.)
Fazit
Humans 2.0 bietet erneut ein starkes HD-Bild, bei dem man sich nicht von der technischen Spezifikation „1080i“ abschrecken lassen sollte. Auch die englisch- und deutschsprachigen Tonspuren als Dolby Digital 5.1 sind gelungen und untermalen die dystopische Serie passend. Leider fällt das Bonusmaterial etwas knapper aus, als noch in der ersten Runde. Immerhin sind aber noch gut 20 Minuten an Interviews vorhanden.
Inhaltlich bleibt sich Humans treu, ohne sich in Version 2.0 zu wiederholen. Stattdessen spinnt das Sci-Fi-Drama ein immer breiter werdendes Netz. So stehen nicht nur die einzelnen Charaktere im Vordergrund, sondern auch, wie der Wandel der Synths die Gesellschaft beeinflussen könnte. Die Qualität der ersten Staffel wird dabei voll und ganz gehalten, so dass Fans der Serie unbedingt erneut einschalten sollten.
(André Westphal)
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