Viele Jahre ist es her, dass ein gewisser J.R.R. Tolkien mit seinen Büchern die Welt veränderte. Im Großbritannien der Nachkriegszeit schuf der leidenschaftliche Philologe eines der wenigen schriftstellerischen Werke, das viele Generationen überdauern und prägen sollte. Große Schriftsteller hat die Geschichte zuhauf hervorgebracht, die Größten jedoch erkennt man daran, dass ihre Erzählungen auch Jahrzehnte und Jahrhunderte später noch großen Anklang finden und sowohl als Lehrmaterial als auch der Freizeitgestaltung dienen. „Der Herr der Ringe“ ist solch ein Werk. In Originalsprache in den Jahren 1954 und 1955 veröffentlicht und erschaffen mit dem angehäuften Wissen Tolkiens um alte Mythologien in den Dekaden zuvor, fand das Buch im deutschsprachigen Raum zunächst keinen Verleger und erst der Schulbuchverlag Klett kaufte die unpopuläre Buchlizenz und verdient bis heute Millionen. Bereits früh wurden auch die Filmrechte durch Tolkien selbst für einen relativ geringen Betrag an Walt Disney veräußert. Nachdem sich Tolkien aber über einen Drehbuchentwurf seitens Disney einige Jahre später sehr empörte, hielt er testamentarisch fest, dass kein „Herr der Ringe“-Film jemals von Disney erscheinen dürfe, worauf das Filmstudio seine Option zurückzog. Nach eigenen Aussagen hielt Tolkien seinen Roman sowieso für unverfilmbar und Kritiker wie Fans stimmten ihm zu. Beinahe 50 Jahre sollte diese Aussage ihre Richtigkeit behalten. Womit Tolkien allerdings zur damaligen Zeit sicher nicht gerechnet hat und auch nicht rechnen konnte, war, dass Ende der 1990er, Anfang der 2000er Jahre das Zeitalter der Computereffekte der Filmindustrie erlauben sollte, Welten die zuvor nur in unserer Fantasie existieren konnten, zum Leben zu erwecken und auf Zelluloid zu bannen.
Der damals noch relativ unbekannte und eher durch seine anmaßenden Splatter-Filme auffallende Peter Jackson, sollte das unmöglich Geglaubte möglich machen. Trotz des hohen finanziellen Risikos erkannte Publisher Warner Bros. das Potential und die Leidenschaft Jacksons und beauftragte ihn schließlich mit einem Budget von 281 Millionen US-$ drei Spielfilme zu produzieren. Eine Investition, die sich auszahlen sollte. Nach mehreren Jahren der Dreharbeiten in Neuseeland und drei Kinostarts später, von denen einer erfolgreicher war als der andere, spielten die Teile des Leinwandepos zusammen beinahe drei Milliarden Dollar ein - DVD-Verkäufe und Merchandise-Artikel nicht eingerechnet. Ein Erfolgsrezept ist, dass es Jackson meisterhaft verstand, die mit Sagen und Liedern gespickte Welt Tolkiens zu entzerren und für ein breites Publikum aufzubereiten. Von allen Seiten häuften sich Lobeshymnen auf die Leistung des Teams und vor allem auf die Peter Jacksons selbst, der als treibende Kraft das unvorstellbare Projekt zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht hatte.
Sieben Jahre nachdem die Trilogie im Kino ihren fulminanten Abschluss gefunden hat veröffentlicht Warner Bros. nun die ursprünglichen Filmversionen auf Blu-ray Disc. Bereits im Vorfeld hagelte es für diese Veröffentlichungspolitik von allen Seiten scharfe Kritik, denn mittlerweile sind unter dem klangvollen Namen „Special Extended Edition“ inhaltlich erweiterte, wesentlich längere Versionen der Filme auf DVD erschienen. Doch allem Widerstand zum Trotz und nach mehrmonatiger Verschiebung erwartet uns am 09.04.2010 das Debüt des Epos in High Definition. Wir waren für euch bei Warner Bros. in Hamburg und haben die blauen Scheiben auf Herz und Nieren getestet.
Story
siehe Review Der Herr der Ringe - Die Gefährten
siehe Review Der Herr der Ringe - Die zwei Türme
siehe Review Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs