Die Fünf Freunde brechen zu ihren fünften Kinoabenteuer auf! Der deutsche Spielfilm, der auf der gleichnamigen mehrteiligen Jugendbuchreihe von Enid Blyton basiert, wurde erneut von Regisseur Mike Marzuk in Szene gesetzt. Die Darsteller wurden hingegen neu besetzt, da der ursprüngliche Cast aus den Vorgängerfilmen mittlerweile aus dem für die Reihe erforderlichen Alter herausgewachsen ist. Fünf Freunde und das Tal der Dinosaurier wird von Constantin Film und Highlight Communications im Vertrieb von Universal Pictures Home Entertainment auf Blu-ray Disc veröffentlicht. Was der Film zu bieten hat und wie sich die Blu-ray Disc in technischer Hinsicht schlägt klärt die nun folgende Rezension.
Story
Endlich haben die Sommerferien begonnen. Eigentlich wäre dies für die fünf Freunde George (A. Tinnefeld), Julian (M. Hohmann), Dick (R. A. Renzenbrink), Anne (A. Lammers) und Timmy den Hund die spannendste Zeit, denn in den Ferien lösen sie Kriminalfälle. Doch in diesen Sommerferien soll es zunächst anders kommen, denn sie müssen mit ihrer Tante Fanny (B. Heerwagen) zur Hochzeitsfeier eines Cousins fahren. Auf dem Weg zur Feier gibt es aber einen Motorschaden, weshalb die Reisenden einen unfreiwilligen Halt in einer Kleinstadt einlegen müssen, wo in Kürze im Naturkundemuseum des Ortes der Knochen eines bislang unbekannten Dinosauriers vorgestellt werden soll. Auf dieser Ausstellung lernen sie Marty Bach (J. Matschenz) kennen, der behauptet, dass sein Vater einmal ein vollständig erhaltenes Skelett eines Dinos gefunden habe. Damit ist das Interesse der fünf Freunde geweckt und als Marty dann auch noch ein Foto mit einem Zahlencode auf der Rückseite gestohlen wird, nehmen sie prompt den Fall an und begeben sich auf die abenteuerliche Suche nach dem „Tal der Dinosaurier“.
Das fünfte Kinoabenteuer entführt uns in ein beschauliches Tal und präsentiert uns eine kleine Kriminalgeschichte, die etwas spannender und ausgeklügelter ausfällt als man es von den vorherigen Filmen her gewohnt ist. Der offenkundige Halunke fehlt diesmal, und wir bekommen es mit einem „Wer wars?“-Fall zu tun, wobei jeder Erwachsene potentiell als Täter in Frage kommt. Das macht Spaß und fordert das Mitdenken.
Neues Team – neues Glück. Zum fünften Mal sorgen die Fünf Freunde für Spaß und Abenteuer. Die neuen Darsteller machen ihre Sache dabei zwar einigermaßen gut, kommen aber bei weitem nicht an die Souveränität und Glaubwürdigkeit des Vorgängerteams heran. Zum Teil wirken die vier Jungschauspieler so, als würden sie mühsam auswendig gelernte Texte aufsagen, wobei das sich sicherlich härter liest als es im fertigen Film ausschaut. Und wenn wir bedenken, dass das „alte“ Team in ihrem ersten Film ebenfalls noch etwas hölzern agierte, dürfen wir uns also mit Fug und Recht auf die kommenden Abenteuer – die mit Sicherheit folgen werden – freuen.
Die Jungdarsteller erhalten indessen Tatkräftige Unterstützung in Form bekannter Darsteller, die allerdings allesamt auf dem etwas zu klischeehaften Kinderfilm-Niveau agieren, und nicht allzu viele Facetten offenbaren. Als da wären unter anderem Milan Peschel als furzender Tagedieb und naiver Comicfan (wobei die besagte Stelle gerade den jüngeren Zuschauern sicherlich zusagen dürfte), Peter Prager als undurchsichtiger Paläontologe mit Melika Foroutan als für ihn viel zu junge Frau, Dirk Borchardt als selbstverliebter Tourführer, Ruby O., Fee als Gothic-Girl und Bernadette Heerwagen als schnell aus dem Verkehr gezogene Tante Fanny.
Alles in allem macht der hier vorliegende Ausflug in das Tal der Dinosaurier trotz aller kleinen Unzulänglichkeiten gehörig viel Spaß und lässt den Zuschauer (egal welchen Alters) in wärmender Nostalgie schwelgen. Neue Fans wird die Gruppe durch diesen Film wohl nicht gewinnen können, aber alteingesessene Freunde der „Famous Five“ werden hier gut bedient.
Bildqualität
Das glasklare Bild liegt im Ansichtsverhältnis von 2.39:1 vor und verfügt meistens über eine hervorragende Schärfe. Insbesondere Nahaufnahmen und gut ausgeleuchtete Bilder können hier jeden HD-Enthusiasten mühelos zufriedenstellen. In dunkleren Szenen wird es hin und wieder mal etwas weicher, aber nie wirklich unscharf, so dass sich dieses minimale Manko mühelos verkraften lässt. Die Farben sind sehr satt und stets natürlich. Einziges Manko ist der Schwarzwert, der in den meisten Szenen – wenn er denn mal zum Einsatz kommt – als dunkles Grau oder Blau wiedergegeben wird.
Tonqualität
Der Ton liegt in deutscher Sprache in dts-High Resolution 5.1 vor und verfügt obendrein über eine Hörfilmfassung für Blinde und Sehbehinderte in Dolby Digital 2.0. Akustisch wird dabei einiges geboten: Angefangen mit dem Gewitter am Anfang des Films. Hier zeigt sich, dass auch in einem Kinderfilm ein toller Raumklang mit zahlreichen Surroundeffekten zu erreichen ist. Die Dialoge bleiben dabei jederzeit glasklar verständlich und werden sauber, meist auf den vorderen Kanälen, wiedergegeben. Die passende musikalische Untermalung und ein behutsamer aber kraftvoller Einsatz des Subwoofers runden das Erlebnis ab.
Ausstattung
- Making-Of (ca. 12 Minuten)
- Interviews (ca. 42 Minuten)
- Dino-Quiz (ca. 2 Minuten)
- Charakter-Clips (ca. 5 Minuten)
- Trailer
- Teaser
- Wendecover
Fazit
Bild- und Tonqualität der blauen Scheibe lassen kaum zu wünschen übrig, zumindest wenn man im Auge behält, dass es sich hier um einen Kinderfilm handelt. Die warmen und angenehmen Farben und die solide Schärfe erfüllen auch hohe Ansprüche, akustisch hätte es gerne etwas mehr sein dürfen. Auch das Bonusmaterial kann sich sehen lassen, wendet sich allerdings auch primär an die Zielgruppe.
Der Film selbst bietet spannende Unterhaltung für die ganze Familie, wobei das Hauptaugenmerk ganz klar auf dem angestrebten Zielpublikum liegt. So agieren die Erwachsenen teilweise sehr dümmlich oder überzogen, was jedoch weder dem Spaß noch der Spannung etwas anhaben kann. Ein toller Abenteuerfilm für den Sonntag-Nachmittag.
(Michael Speier)
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