Während Charles Bronson seine Karriere zunächst mit Western und Kriegsfilmen (er diente selbst im Zweiten Weltkrieg und wurde sogar mit dem Purple Heart ausgezeichnet) wie Die glorreichen Sieben, Gesprengten Ketten, Das dreckige Dutzend oder Spiel mir das Lied vom Tod begonnen hatte, etablierte er sich danach erst recht mit Actionfilmen der Marke Death Wish – Ein Mann sieht rot, Kalter Hauch - The Mechanic oder Murphys Gesetz. Nachdem Das Gesetz bin ich bereits vor sieben Jahren unter dem Titel Mr. Majestyk über Euro Video als Blu-ray auf den Markt gebracht wurde, aber seit geraumer Zeit out of print ist, haben sich nun Wicked Vision Media dem Titel angenommen und veröffentlichen diesen nun erneut.
Story
Nach ein paar Jahren Haft will Vince Majestyk (C. Bronson) einen Neustart wagen. Er musste die letzten Jahre wegen einer Schlägerei im Gefängnis verbringen, doch jetzt will er ein ruhiges Leben führen. Seine Einnahmequelle ist eine Melonenfarm, doch die Geschäfte laufen nicht so gut wie erhofft. Als wäre dies nicht Strafe genug, bekommt er es auch noch brutalen Gangsterbande zu tun ...
Es ist Jahre her, seit ich Das Gesetz bin ich zum letzten Mal gesehen habe; es muss irgendein öffentlich rechtlicher Sender gewesen sein. Ich kann mich aber noch gut erinnern, dass mich der Film gut unterhalten hat und auch jetzt, nachdem ich mir den Film wieder angesehen habe, hat mich der 1970er Jahre Action Film wirklich gut unterhalten, zumal mit den damaligen Mitteln effektvoll kurzweilige Unterhaltung geboten wird. Da braucht es keine spektakulären Action Sequenzen oder gigantische Explosionen, hier zählt alleine die Handlung.
Dabei kommt es dem Drehbuch von Elmore Leonard (Schnappt Shorty, Todeszug nach Yuma) sehr entgegen, dass mit Regisseur Richard Fleischer (… Jahr 2022 … die überleben wollen, Tora! Tora! Tora!) ein erfahrener Filmemacher herangezogen wurde, der sein Handwerk verstand und das Skript entsprechend kurzweilig umzusetzen verstand. Nur, dass wir uns nicht falsch verstehen: Ja, der Film ist recht einfach ausgefallen, zumal Gewaltszenen lange Zeit nur sparsam eingesetzt werden (im Finale nimmt das schließlich dramatisch zu), aber dennoch ist die Handlung einerseits 1970er Jahre typisch zwar eher oberflächlich, aber doch unkonventionell genug, so dass trotz einiger vorhersehbarer Elemente die Erzählweise schlüssig erscheint und somit auch nach über 40 Jahren noch gute Unterhaltung bietet.
Der übrige Cast um Charles Bronson ist mir gänzlich unbekannt, auch wenn man das ein oder andere Gesicht hier und da schonmal gesehen hat. Immerhin spielen die übrigen Darsteller wie etwa Al Lettieri (Der Pate, Plattfuß räumt auf), Linda Cristal (High Chaparral, Alamo), Lee Purcell (Kopfjagd) oder Paul Koslo (Der Omega-Mann) oder Frank Maxwell (Weißer Terror) ihre Rollen nicht schlecht.
Bildqualität
Wer bis dato noch die Euro Video Version besitzt und nun gerne upgraden möchte, muss leider enttäuscht werden, denn tatsächlich wurde auch hier – laut Aussage von Daniel Perree - dasselbe Master verwendet, was aber nicht bedeutet, dass diese Fassung ggf. doch noch einen Ticken besser ausschaut, da ggf. Wicked Vision Media den Transfer noch restauriert haben, was mir aber nicht bekannt ist. Das bedeutet im Klartext: Zwar erkennt man, dass es sich hierbei um eine Blu-ray handelt, aber von dieser sollte man nicht allzu viel erwarten. Die Schärfe erreicht zwar gute Werte, bietet aber auch recht häufig weichere Abschnitte. Dazu neigt das Bild auch zu leichtem Rauschen, gerade in dunkleren Bereichen, was sich besonders bei Innenaufnahmen, wie etwa im Versteck von Majestyk und Renda nach der Flucht recht deutlich zu sehen ist. Der Kontrast ist dazu nicht durchweg ausgewogen, wobei das Bild insgesamt häufig etwas dunkel ausgefallen ist. Immerhin: Bei optimaler Ausleuchtung ist immerhin das Bild ruhiger und auch die Schärfe bietet dann eine gute Qualität, was sich ebenfalls oft erkennen lässt – leider nicht durchgehend. Der Transfer ist überwiegend sauber in Bezug auf Schmutzspuren, wobei gelegentlich auch ein paar Flecken zu erkennen sind, was aber eher die Seltenheit bleibt. Wer allerdings nur die DVD besitzt, kann dennoch einen Upgrade wagen, da die HD Qualität nichtsdestotrotz noch ganz ok ist – nicht mehr und nicht weniger.
Edit:
Tatsächlich ist es nicht das selbe Master. Trotz der Tatsache, dass die EuroVideo und UK-Disc einen Grünstich haben und bei der FR-Disc Durchzeichnungsprobleme vorhanden sind, gibt es davon hier nichts zu sehen, zumal nach Aussagen von Daniel Peree man wohl gleichauf mit der US-Version ist. Also ein weiterer Grund zum Update. Entgegen den offiziellen Aussagen lagen zumindest mir diese Informationen zum Review nicht rechtzeitig vor.
Tonqualität
Der Ton liegt in Deutsch und in Englisch verlustfrei codiert in DTS HD Master Audio 2.0 Mono vor. Im Direktvergleich zwischen beiden Varianten hinkt der deutsche Mix aber deutlich hinterher. Nun gut, Verzerrungen oder Rauschen machen sich nicht bemerkbar, wobei auch die Umgebungsgeräusche, der Soundtrack (überwiegend typischer aber stimmiger 70er Jahre Disco Pop Score) und die Dialoge klar wiedergegeben werden. Allerdings klingt die deutsche Abmischung recht dumpf, während das englische Original wesentlich klarer und natürlicher klingt und sich dazu auch deutlich Bässe bemerkbar machen, die bei der deutschen Synchronisation nicht vorhanden sind. Wer also der englischen Sprache gut mächtig ist, sollte den Film lieber im Original Ton anschauen.
Ausstattung
- 24-seitiges Booklet von David Renske und mit einem Archiv-Interview von Charles Bronson
- Kleines Goodie (Nur für die ersten 100 Besteller bei Wicked-Vision Media)
- Audiokommentar mit Dr. Rolf Giesen und Dr. Gerd Naumann
- "Colorado Chic": Interview mit Darstellerin Lee Purcell
- "Colorado Cool": Interview mit Kameramann Richard H. Kline
- "Looking Back": Interview mit Richard Fleischer (Exklusiv)
- Deutscher Trailer (Open-Matte-Version)
- Deutscher Trailer (1.85:1)
- Deutscher Trailer (ReCut 2017)
- Original-Trailer
- Bildergalerien (Plakate, Aushänge, Pressefotos)
- Werberatschläge
- Pressehefte
- Filmprogramm
- Audiokommentar mit Dr. Rolf Giesen und Dr. Gerd Naumann
- "Colorado Chic": Interview mit Darstellerin Lee Purcell
- "Colorado Cool": Interview mit Kameramann Richard H. Kline
- "Looking Back": Interview mit Richard Fleischer (Exklusiv)
- Deutscher Trailer (Open-Matte-Version)
- Deutscher Trailer (1.85:1)
- Deutscher Trailer (ReCut 2017)
- Original-Trailer
- Bildergalerien (Plakate, Aushänge, Pressefotos)
- Werberatschläge
- Pressehefte
- Filmprogramm
Fazit
Bild und Ton bieten im Vergleich zur Euro Video Version zwar keine Unterschiede, aber dennoch lohnt sich eine Anschaffung dieser Blu-ray. Das Bild bietet immerhin bei hellen Szenen eine wirklich gute Qualität, wobei der Ton immerhin die Dialoge klar wiedergibt. Das Bonusmaterial ist letztendlich das weltweite Alleinstellungsmerkmal. Da merkt man mal wieder, wieviel Herzblut die Verantwortlichen bei Wicked Vision Media in ihre Veröffentlichungen hineinstecken.
Das Gesetz bin ich ist ein typischer 1970er Jahre Action Film mit Charles Bronson in der Hauptrolle und das ist positiv gemeint, denn Regisseur Richard Fleischer liefert hier eine gut erzählte Geschichte ab, die gerade zum Finale hin richtig auffährt und auch heute noch gute Unterhaltung liefert. Nicht nur für Fans des wortkargen Mimen zu empfehlen.
(Sascha Hennenberger)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: Panasonic TX 55CWX704
Player: Panasonic DMP-UB900EGK
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 & Dali Vocal / Rear: Dali Zensor 1