Fack ju Göhte 3 Blu-ray

Eigentlich waren Chantal (J. Haase), Danger (M. von der Groeben), Zeynep (G. Emre) und die anderen Schüler der Goethe-Gesamtschule, die unmittelbar vor ihrem Abitur stehen, endlich motiviert, den Abschluss zu machen. Das soll sich schlagartig ändern, als ihnen die Frau vom BIZ unmissverständlich klarmacht, dass sie trotz des Abschlusses eine frustrierende und wenig aussichtsreiche Zukunft erwartet. Prompt ist jegliche Motivation weg und schlägt in Frustration um. Chantal und ihre Freunde sind fortan wieder damit beschäftigt, jegliche Leistung zu verweigern und stattdessen mit ihren Streichen Lehrer und Schüler an den Rand des Wahnsinns zu treiben. Lediglich Zeki Müller (E. M'Barek) setzt weiterhin alles daran, dass seine Schüler doch noch das Abitur schaffen und das, obwohl ihm sogar die Rückendeckung seiner Vorgesetzten Schulleiterin Gudrun Gerster (K. Riemann) fehlt, da diese mit dem Bildungsministerium und einer drohenden Schließung der Goethe-Gesamtschule ausreichend beschäftigt ist. Wird Zeki doch noch das Unmögliche gelingen oder sind Chantal und Co. hoffnungslose Fälle? Sind wir mal ehrlich: Wer bei FACK JU GÖHTE 3 tiefsinniges Drama erwartet oder feingeistigen Humor hat die Aufgabe nicht verstanden. Was ich da bereits bei der Kinoaufführung an Kritiken in verschiedenen Zeitungen und Online Portalen lesen musste, da kann man ja einen ganzen Gesichtspalmen Wald pflanzen. Denn sind wir mal ehrlich: Der Humor muss bei dieser Filmreihe einfach unter die Gürtellinie gehen, sonst wäre sich Regisseur, Drehbuchautor und Co-Produzent Bora Dagtekin (Türkisch für Anfänger) nicht selbst treu geblieben. Die Gags sind dabei erneut zum Großteil sehr gut gelungen, auch wenn der ein oder andere Witz auch mal im Lauf stecken bleibt und nicht so recht zünden will. Während im letzten Teil der Film auch mal kurz emotional wird, wenn die Tsunami Vergangenheit noch einmal Revue passiert wird, zeigt man hier doch wieder mehr die Alltagssorgen der Schüler, nämlich besonders wenn es um die Zukunft geht bzw. man der Frage nachgeht, welchen Job man nach dem Schulabschluss verfolgen möchte. Dazu zieht sich auch das Thema Mobbing wie ein schwacher roter Faden durch den dritten Teil, wobei – trotz überzeichneter Darstellung – man dadurch doch zum Nachdenken animiert wird. Ob die Handlung dabei realistisch ist oder nicht, ist tatsächlich nicht nur nebensächlich, sondern komplett eine irrelevante Erkenntnis, denn hier zählt letztendlich der Unterhaltungswert sowie die Tatsache, dass man über bestimmte Punkte (Zukunftsangst, Mobbing) doch mal drüber nachdenkt und da hat Dagtekin vieles richtig gemacht. Neben dem Kernteam des Films bestehend aus Elyas M'Barek (What a Man), Jella Haase (Kriegerin) und Max von der Groeben (Doktorspiele), Katja Riemann (Rosenstraße), Anna Lena Klenke (Rock my Heart), Gizem Emre (High Society), Aram Arami (Der Lehrer) und Lucas Reiber (Die Unsichtbaren – Wir wollen leben) erweitern Sandra Hüller (Toni Erdmann), Corinna Harfouch (Der Untergang), Julia Ditze (Iron Sky) und Lea van Acken (Ostwind – Aufbruch nach Ora) den Cast, wobei zudem Uschi Glas (Immer Ärger mit den Paukern), Jana Pallaske (Männerherzen … und die ganz ganz große Liebe), Bernd Stegemann (Der Baader Meinhof Komplex), Runa Greiner (Bibi & Tina: Mädchen gegen Jungs) und Farid Bang in ihren alten Rollen kurz zu sehen sind. Leider hat es allerdings Karoline Herfurth nicht geschafft, bei den Dreharbeiten teilzunehmen, da sie ihre nächste Regiearbeit vorbereitet. Schade, eigentlich…

Oberflächlich betrachtet wird hier ein sehr schönes HD Bild geboten. Allerdings machen sich hier und da doch ein paar Beeinträchtigungen bemerkbar, die zu Abzügen führen. Die Schärfe bewegt sich auf einem guten bis überwiegend sehr guten Niveau, so dass auch die Detailzeichnung nicht viele Wünsche offenlässt. Die Durchzeichnung ist allerdings nicht immer einwandfrei, da durch den erhöhten Kontrast gerade in sehr hellen, vereinzelt aber auch dunklen Szenen Details untergehen. Die Farben erscheinen meistens natürlich, stellenweise aber auch mal unnatürlich, etwa, wenn man es mit der Kontrasterhöhung zu gut gemeint hat. Man hat da dann doch mal den Eindruck, dass die Farben ‚leuchten‘. Der Schwarzwert ist aber absolut top und bildet ein sattes Schwarz ab. Stellenweise lässt sich auch eine gute Plastizität erkennen. Kompressionsspuren sind nicht im störenden Ausmaß aufgefallen.

Bei dieser Veröffentlichung befindet sich der Ton in Deutsch DTS HD Master Audio 5.1 auf die Blu-ray, wobei dazu auch lobenswerterweise eine Audiodeskription für Blinde in Dolby Digital 2.0 sowie Deutsche Untertitel für Hörgeschädigte vorhanden sind. Wie auch schon zuvor ist auch in diesem Fall die Abmischung eher frontlastig ausgefallen. Zwar verteilt sich die Musik konsequent immer auf allen Lautsprechern, aber direktionale oder diffuse Umgebungsgeräusche oder Surround Effekte sind eher selten zu erkennen. Wenn sind diese aber gut aufgelöst. Allerdings erscheint das immerhin im Kontext immer noch natürlich. Der Subwoofer wird in diesem Zusammenhang ebenfalls nur bei den mit Musik unterlegten Szenen deutlich aktiv. Da der Film aber ohnehin dialoglastig ist, fällt das nicht wirklich negativ auf, dass Surround Effekte oder Tiefbass fehlen, was aber dennoch eine hohe Wertung verhindert. Die Dynamik ist gut und die Abmischung transparent, von daher: Ziel erfüllt.

• Audiokommentare
• Making-of (ca. 10 Min.)
• Fack Ju Special! (ca. 15 Min.)
• Special Clips (ca. 26 Min.)
• Extended Scenes (ca. 12 Min.)
• Deleted Scenes (ca. 5 Min.)
• Outtakes (ca. 6 Min.)
• Premiere Onlineclip (ca. 2 Min.)
• Interviews (ca. 20 Min.)
• Teaser und Trailer (ca. 8 Min.)
• Weitere Produkte (ca. 6 Min.)

Wie nicht anders zu erwarten, haben die Verantwortlichen auch bei diesem Teil wieder ein Übermaß an Bonusmaterial produziert, das uns nun auch auf der Blu-ray angeboten wird. Neben Audiokommentaren gibt es dazu noch eine Vielzahl an Beiträgen wie ein Making of, einem Special zur Filmreihe, diverse unterhaltsame Clips, entfernte oder erweiterte Szenen, Interviews und und und, die für zusätzliche Informationen zum Film sowie für weitere Unterhaltung sorgen. Erfreulicherweise liegen dabei sämtliche Extras in HD vor. Ein Wendecover ist vorhanden.

Bei der technischen Umsetzung lässt man zwar noch Luft nach oben, aber dennoch sind Bild und Ton mehr als nur zufriedenstellend. Zwar erscheint das Bild in den Farben nicht immer natürlich, aber dafür schön scharf. Der Ton präsentiert sich frontlastig und zweckdienlich, wobei die Surround Kanäle und der Subwoofer auch gelegentlich eingesetzt werden. Als Entschädigung gibt es eine Vielzahl an Extras, die zusätzliche Informationen zum Film sowie weitere Unterhaltung bieten. Mit FACK JU GÖHTE 3 ist Regisseur, Drehbuchautor und Co-Produzent Bora Dagtekin ein schöner Abschluss der Trilogie gelungen, der Fans der Reihe sicherlich gefallen dürfte. Zwar zündet nicht jeder Gag, aber dennoch wird kurzweilige Unterhaltung geboten. (Sascha Hennenberger) (weitere Reviews anzeigen)

TV: Panasonic TX 55CWX704 Player: Sony BDP-S790 AV-Receiver: Denon AVR-1312 Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 & Dali Vocal / Rear: Dali Zensor 1