Mit Harry Potter und der Feuerkelch liegt der vierte Teil der Reihe vor und ist bis zu diesem Zeitpunkt auch der mit Abstand am düstersten, auch wenn nach wie vor genug Gags vorhanden sind. Doch auch bei diesem Sequel muss man erneut eine weitere Änderung hinnehmen. Nachdem bereits bei Harry Potter und der Gefangene von Askaban nicht mehr Chris Columbus Regie führte sondern Alfonso Cuarón gibt es nun auch bei Harry Potter und der Feuerkelch einen Wechsel auf dem Regiestuhl, denn bei dieser Fortsetzung hatte Mike Newell (Donnie Brasco, Prince of Persia: Der Sand der Zeit) das sagen.
Anlässlich des neuen Blu-ray Formats 4K UHD wird nun auch dieser Titel in der neuen Auflösungsdarstellung (inkl. HDR) auf den Markt gebracht.
Story
Jahr Nr.4 beginnt an der Zauberschule Hogwarts und erstes großes Event ist die Quidditch-Weltmeisterschaft. Das Dunkle Mal erscheint am Himmel - Lord Voldemort wird die Macht übernehmen und kündigt dies eindrucksvoll an. Harry Potter (D. Radcliffe) nimmt zusätzlich noch am sogenannten trimagischen Turnier teil - ein Zauberwettstreit zwischen drei großen Zauberschulen, obwohl Harry das dafür notwendige Mindestalter noch nicht erreicht hat. In der dritten Aufgabe, dem Labyrinth - trifft er auf seinen Erzfeind - Lord Voldemort - kann Harry sich und seine Freunde retten?
Für mich war Harry Potter und der Feuerkelch von der ersten Hälfte der Harry Potter Verfilmungen schon immer der Favorit. Gründe gibt es dafür viele, manche mehr, manche weniger nachvollziehbar. Zum einen – und der dürfte bei vielen vielleicht auch mit ein Grund sein – ist es die Tatsache, dass hier, von den ersten vier Filmen, Harry Potter am reifsten ist. Das Kindische steht nicht mehr so sehr im Vordergrund, während das Düstere schon klar Oberhand gewinnt. Irgendwie muss Regisseur Mike Newell was richtig gemacht haben, denn nachdem Cuarón mit seiner Interpretation von Harry Potter und der Gefangene von Askaban, die alles andere als schlecht war, lediglich weltweit knapp 796 Millionen US-Dollar eingespielt hat, was das schlechteste Ergebnis der Reihe ist, schaffte es Newell immerhin das um schlappe 100 Millionen US Dollar zu überbieten und erreichte dabei fast 896 Millionen US-Dollar. Doch das ist alleine noch lange kein Indiz für einen guten Film.
Tatsächlich ist es der gelungene Mix aus düsteren Gruselmomenten, ausgefeilten Actionszenen (der Kampf mit dem Drachen ist wirklich grandios ausgefallen!), gut pointierten Gags (das Zusammentreffen von Alastor „Mad-Eye“ Moody und Draco Malfoy treibt mir selbst beim wiederholten Male Anschauen noch die Tränen in die Augen vor Lachen!) und der durch das trimagische Turnier doch irgendwie verspielten Handlung der Schlüssel zur guten Unterhaltung, wobei auch deutlichere schwere Momente vorhanden sind. Ich will jetzt nicht spoilern, aber der Schluss des Films geht wirklich durch Mark und Bein!
Bildqualität
Beim regulären Blu-ray Bild scheint sich absolut gar nichts geändert zu haben, was aber immerhin bedeutet, dass man eine sehr gute Bildqualität erwarten darf. Zwar gibt es hier und da kleinere Beeinträchtigungen wie etwa weichere Passagen, nicht optimaler Schwarzwert oder kein durchweg perfekt eingestellter Kontrast, aber im Großen und Ganzen darf man mit der gebotenen optischen Darstellung zufrieden sein. Denn obwohl der Transfer noch in VC-1 codiert wurde, machen sich keine nennenswerten Kompressionsspuren erkennbar. Dazu bewegt sich die Schärfe auf einem nahezu durchgängig hohen Niveau und erreicht dabei sehr gute Werte, wobei auch die Detailzeichnung keinen wirklichen Grund zur Klage bietet. Die Farben sind wie beim Vorgängerfilm eingeführt auch hier eher kühl gehalten, was auch zur Atmosphäre im Film passt. Der Schwarzwert ist gut, könnte aber gerne noch einen Tick tiefer sein. Insgesamt ein sehr gutes Bild, das dem Medium gerecht wird.
Bild 4k UHD
Dass es noch besser geht, zeigt indes die 4K UHD Blu-ray. Zwar erreicht der Transfer hier keine Bestwertung, da gerade in Bezug auf die Schärfe noch mehr drin gewesen wäre bzw. man bei anderen Veröffentlichungen eine bessere Kantenschärfe zu sehen bekommen hat. Dennoch macht sich der größte Fortschritt im Vergleich zur regulären Full HD Disc vor allem bei der enormen Plastizität sowie der besseren Durchzeichnung bemerkbar, die hier noch mehr Details offenbart, gerade in den zahlreichen dunklen Szenen. Der nicht so starke Mehrwert bei der Schärfe ist da in der Hinsicht eher zweitrangig, wobei ein neues 4K Master auf einem 4K DI basierend selbstverständlich auch schön gewesen wäre. Dennoch lohnt sich der Upgrade.
Tonqualität
Auch hier gilt: Bei der Full HD Blu-ray gibt es nichts Neues, was im Klartext bedeutet, dass man nach wie vor für die deutsche Sprache mit einem Dolby Digital Codec in 5.1 Abmischung vorlieb nehmen muss. Die klingt zwar nicht schlecht, haut aber dann doch niemanden vom Hocker.
Bei der 4K UHD Blu-ray darf man sich, wie auch bei den übrigen Titeln der Filmreihe in diesem Format) auf deutschen Ton in DTS HD Master Audio 5.1 Kodierung freuen, die wesentlich besser klingt. Ok, auch in diesem Fall liegt der englische Original Ton in DTS:X vor und es wäre sicherlich für nicht wenige schön gewesen, wenn die Synchronisation ebenfalls in diesem Format vorliegen würde, aber auch so lohnt sich der Upgrade, da die Bässe aus dem Subwoofer wesentlich prägnanter und tiefer klingen, die Dynamik dazu noch umfangreicher und somit natürlicher ist und auch die Direktionalität bei Surroundeffekten noch ein klein wenig exakter ist. Da fragt man sich, warum Warner erst so spät bei Blockbuster Titel eine DTS HD MA Codierung bei regulären Full HD Blu-rays mit draufgepackt hat. Allerdings würde dann der Unterschied von der Full HD Blu-ray zur 4K UHD Blu-ray nicht so deutlich ausfallen, denn hier fällt die Entscheidung, ob man upgraden soll, wirklich leicht.
Ausstattung
- IN-Movie Experience: Die Darsteller berichten über denkwürdige Erfahrungen, persönliche Erlebnisse und Wissenswerte, während man den Film anschaut!
- BD-Live
Fazit
In technischer Hinsicht gibt es keine qualitativen Unterschiede zu den übrigen 4K UHD Veröffentlichungen dieser Filmreihe zu verzeichnen, was aber auch kein schlechtes Zeichen ist. Das reguläre Full HD Bild schaut bereits nicht schlecht aus, doch das 4K UHD Bild toppt das Ganze noch vor allem in Bezug auf die Plastizität und die Durchzeichnung. Der Ton hinterlässt ein lachendes und ein weinendes Auge. Während nun endlich auch deutscher Ton in DTS HD MA 5.1 vorliegt, gibt es beim englischen Original sogar eine DTS:X Codierung, was natürlich noch besser klingt. Das Bonusmaterial ist stark reduziert, wobei wenigstens die IN-Movie Experience Funktion ein paar zusätzliche Informationen zum Film liefert.
Ok ich geb es zu, die Filmbewertung ist tatsächlich rein subjektiv, aber dennoch bin ich mir sicher, dass es noch eine Menge weiterer Filmfans da draußen gibt, die „Harry Potter und der Feuerkelch“ ebenfalls sehr klasse sind und auch wenn man die rosarote Brille abzieht, bleibt der vierte Teil der Harry Potter Filmreihe ein sehr unterhaltsamer und kurzweiliger Fantasy Film.
(Sascha Hennenberger)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: Panasonic TX-58DXW734
Player: Panasonic DMP-UB900EGK
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 & Dali Vocal / Rear: Dali Zensor 1