Warner ist gleich zu Beginn auf den 4K UHD Zug aufgesprungen und liefert mit Harry Potter und der Orden des Phönix, Harry Potter und der Halbblutprinz, Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 1 und Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2 gleich vier Teile die wohl erfolgreichste Filmreihe des Studios. Die ersten vier Filme wird Warner zu einem späteren Zeitpunkt im Laufe dieses Jahrs nachreichen.
Als erster Rezensionstitel wurde uns hierbei Harry Potter und der Halbblutprinz zur Verfügung gestellt. Bereits der Upgrade von DVD auf Blu-ray hat sich rentiert, aber wie schaut es jetzt aus? Ist man technisch mit der Full HD Lösung bereits an der Grenze des Optimums angekommen oder lohnt es sich etwa doch als Purist sich die 4K UHD Blu-ray anzuschaffen? Dann wollen wir doch mal sehen… (sah)
Story
Der dunkle Lord ist tatsächlich zurückgekehrt. Voldemort und seine Anhänger, die Todesser, sind erneut dabei die Macht an sich zu reißen, und verbreiten nicht nur unter den Hexen und Zauberern Angst und Schrecken, sondern auch die Übergriffe auf Muggel, Personen ohne magische Fähigkeiten, nehmen stetig zu. Einzig und allein die Hoffnung, dass Harry Potter wirklich der Auserwählte ist, sorgt für einen Lichtblick in der Welt der Zauberer. Doch Harry hat derzeit ganz andere Probleme. Gemeinsam mit seinen Freunden Ron und Hermine absolviert er sein 6. Schuljahr in Hogwarts, der Schule für Hexerei und Zauberei. Das neue Jahr bringt für alle viel Arbeit mit sich, doch Harry hat durch Zufall einen Helfer zur Hand. Ein altes und stark gebrauchtes Buch über Zaubertränke, dessen Vorbesitzer der geheimnisvolle „Halbblutprinz“ war, enthält einige nützliche Anmerkungen, die Harry sowohl im Unterricht von Professor Slughorn, als auch privat solide Hilfestellung leisten. Darüber hinaus erhält Harry Privatunterricht von Professor Dumbledore, dem Schulleiter von Hogwarts. Gemeinsam suchen sie nach einer Möglichkeit den dunklen Lord zu vernichten. Als ob das Schuljahr nicht schon stressig genug wäre, sind Harry und seine Freunde inzwischen in ein Alter gekommen, in dem auch die Liebe nicht an ihnen vorübergeht...
Harry Potter und der Halbblutprinz knüpft nicht nur inhaltlich, sondern auch stilistisch am vorangegangenen Film Harry Potter und der Orden des Phönix an, was vor allem daran liegt, dass auch in diesem Film David Yates Regie führte. Yates hat auch dieses Mal sehr großen Wert darauf gelegt, die Handlung düster und geheimnisvoll zu gestalten und greift dabei zu Stilmitteln, wie einer durchweg dunklen Atmosphäre und dramatischer Musik. Der Film fängt tatsächlich interessant und fesselnd an, wirkt aber spätestens ab der Hälfte schlecht durchdacht. Große Aufmerksamkeit kam dieses Mal den Charakteren der „Harry Potter“-Reihe und derer Beziehungen zuteil. Harry und seine Freunde sind erwachsen geworden und das wird durch Kernthemen, wie Loyalität und Liebe, deutlich in den Vordergrund geschoben. Vor allem die Liebe hat es den Schülern angetan, aber ist das wirklich der Kern der Geschichte?
Nein, bei weitem nicht. Wer die Romanvorlage gelesen hat, weiß natürlich, dass sich auch ein großer Teil des Buches mit den Liebeleien der Charaktere beschäftigt, aber es gibt auch noch das Thema „Horkruxe“, das im Film zu kurz kommt. Der Roman führte nicht nur alle bis dahin erschienenen Teile inhaltlich zusammen, sondern bereitete auch auf das große Finale in Band 7 (der übrigens in 2 Teilen unter der Regie von David Yates verfilmt wird) vor. Auch der Film stellt eine Vorbereitung dar, aber geht dabei wesentlich oberflächlicher vor. Es wurden nicht nur wichtige Dinge weggelassen, sondern auch Schwerpunkte sind falsch gesetzt worden. Der Angriff auf den Fuchsbau ist ein solches Beispiel. Man merkt dieser Szene an, dass sie nur aus dem Grund verwendet worden ist, um in die bis dahin sehr zurückhaltende Handlung ein wenig Spannung und Action einzubauen. Inhaltlich hat es den Film kein bisschen vorangebracht. Wer das Buch gelesen hat weiß, dass es zum Ende hin genug Action gibt.
Während Harry Potter und der Halbblutprinz inhaltlich nur bedingt überzeugt, bewahren aber die schauspielerischen Leistungen den Film vor dem Untergang. Diesmal überzeugen vor allem die erwachsenen Darsteller auf ganzer Linie. Gerade Alan Rickman als finsterer Doppelagent Severus Snape, Michael Gambon als weiser Schulleiter Albus Dumbledore und Helena Bonham Carter als verrückte Todesserin Bellatrix Lestrange werteten den Film beachtlich auf. Einen besonders gelungenen Einstand feiert Neuzugang Jim Broadbent, der den neuen Professor für Zaubertränke, Horace Slughorn, verkörpert und seine Rolle mit spürbarer Leichtigkeit spielt. Auch wenn Broadbent nicht die physischen Voraussetzungen der Romanfigur erfüllt, so hat er zumindest mit der charakterlichen Darstellung voll ins Schwarze getroffen.
Nach den ersten vier Filmen lag die Messlatte mit Ansprüchen für die kommenden Verfilmungen sehr hoch. Bedauerlicherweise scheint David Yates mit diesen Ansprüchen überfordert zu sein und so ist auch Harry Potter und der Halbblutprinz hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Die Handlung weist Längen auf und ist teilweise schlecht durchdacht. Auch den magischen Glanz, der die „Harry Potter“ Bücher und Filme bisher ausgemacht hat, sucht man hier vergeblich. Der Film weiß zwar – unabhängig davon, ob man das Buch gelesen hat, oder nicht – gut zu unterhalten, was vor allem auf die eingebauten Lacher zurückgeführt werden kann, aber kann insgesamt dennoch nicht an seine Vorgänger anknüpfen. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Teil tatsächlich nur als Vorbereitung auf das großes Finale zu werten ist und wir im abschließenden Harry Potter und die Heiligtümer des Todes positiv überrascht werden. (anw)
Bildqualität
- 2.40:1
Bild 4k UHD
Ein riesiges Dankeschön geht an Warner, sollte sich die Aussage bewahrheiten, dass ein neues 4K Master für diese Veröffentlichung angefertigt wurde, so dass sich auch ein entsprechendes Upgrade von der bisher bekannten Blu-ray auch rechtfertigt. Zwar wurde zunächst angekündigt, dass die Wiederveröffentlichungen auch den neuen Standard Dolby Vision enthalten soll, doch letztendlich ist es doch nur das reguläre HDR geworden, was aber kein schlechtes Omen sein muss.
Ob tatsächlich ein neues 4K Master vorliegt oder das 2K DI lediglich hochgerechnet wurde ist irrelevant, denn das Endresultat überzeugt. Soi wird beim Anschauen deutlich, dass nicht nur die Schärfe grundsätzlich mehr überzeugt, das aber noch nicht einmal im spektakulären Rahmen, da bereits das reguläre Full HD Bild stark aussah. Am meisten macht sich der erweiterte Farbraum und die HDR Effekte bzw. der umfangreichere Kontrast bemerkbar, der für eine enorme Plastizität sorgt und mittlerweile Harry Potter und der Halbblutprinz erstrahlen lässt, wie man den Film bis dato noch nicht zu Gesicht bekommen hat. (sah)
Tonqualität
-
Blu-ray 4K UHD:
- Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS X 7.1
- Untertitel: Deutsch, Englisch
Ausstattung
Disc 1 Blu-ray 4K UHD:
- ohne Bonusmaterial
- WB Maximum Movie Mode
- Fokus-Punkte: -Die Millennium Bridge -Aufnahmen am Set -Professor Slughorn ->Beziehungs-Aufbau -Die Rückkehr von Regisseur David Yates -Das Waisenhaus -Ron und Lavenders Kuss -Der Fuchsbau -Harry und Ginnys Kuss -Aragogs Rückkehr -Die Entstehung der Höhle -Die virtuelle Gestaltung der Höhlenaus-stattung -Die Inferi -Die Unterwasser-Sequenz
Fazit
Bei der Umsetzung der 4K UHD Blu-ray haben sich die Verantwortlichen bei Warner ordentlich Mühe gegeben und mit dem neuen Ton und Bild gleich zwei deutliche Upgrade Gründe geliefert. Das frisch gemasterte Bild schaut in der neuen Bild Fassung noch besser aus und sorgt auch für mehr Plastizität, während die DTS HD MA Abmischung sich doch besser anhört als der Dolby Digital Pendant der bisherigen Blu-ray. Lediglich das Bonusmaterial liegt leider nicht im bekannten Umfang vor, was aber auch schon der einzige Wermutstropfen ist.
Da war Kollege Westphal aber damals bei seiner Rezension schon arg kritisch, denn mir hat der Film wesentlich besser gefallen, gehört Harry Potter und der Halbblutprinz doch zu meinen Favoriten der Filmreihe. Wie dem auch sei, Geschmack liegt ja schließlich immer im Auge des Betrachters, so dass der Titel hier in der Neuveröffentlichung ohnehin für die meisten lediglich als Upgrade oder Ergänzungskandidat gilt. (sah)
(Sascha Hennenberger)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: Panasonic TX-58DXW734
Player: Panasonic DMP-UB900EGK
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 & Dali Vocal / Rear: Dali Zensor 1