Es ist irgendwo da draußen. Schon früh hat sich der Mensch über Unterhaltungsformate zum Thema Außerirdische interessiert und auch fasziniert. Was wäre, wenn eine außerirdische Lebensform Kontakt mit uns aufnehmen würde? Selten erscheinen die Filme dabei authentisch, sondern zeigen sich eher von der Action-lastigen Seite. Da präsentiert sich Arrival doch eine Ecke anders, doch muss anders auch schlecht sein? Wollen wir mal schauen…
Story
Eines Tages landen unvermittelt eine Reihe außerirdischer Objekte auf der Erde. Fasziniert und erstaunt beginnen die Menschen die Objekte näher zu untersuchen und stoßen dabei schnell an ihre Grenzen, als sie erkennen, dass es sich dabei um Maschinen zur Kommunikation, sogenannte Heptapods, handelt. Die Amerikaner beschließen die Linguistin Dr. Louise Banks (A. Adams) und den Mathematiker Ian Donnelly (J. Renner) hinzuzuziehen, die unter dem Kommando von Colonel Weber (F. Whitaker) einen Weg finden sollen, mittels der Heptapods den ersten Kontakt zu der extraterrestrischen Intelligenz herzustellen. Das Unterfangen erweist sich als kompliziertes Puzzle und verlangt den beiden Wissenschaftlern all ihr Können ab, um die Sprache der Aliens zu entschlüsseln. Doch der erfolgreiche Abschluss der Mission wird bald schon immer drängender, da die Ungewissheit, ob es sich bei den Maschinen um einen Gruß von den Sternen oder eine erste Angriffswelle außerirdischer Invasoren handelt, einen globalen Krieg heraufzuschwören droht...
Als ich den Trailer zu Arrival zum ersten Mal gesehen hatte, war ich sofort von dem Film fasziniert. „Den muss ich im Kino sehen“, war dann doch nur ein frommer Wunsch, denn aus zwei festgesetzten Terminen wurde beide Male leider nichts. Na dann, immerhin im Heimkino gibt es nun bereits die Möglichkeit zur Erstsichtung.
Was mir bei Arrival wirklich sehr gut gefallen hat, ist die fast schon originelle Art, wie der Film aufgebaut ist und thematisch einzuordnen ist. Wie bereits in der Einleitung geschrieben ist Film nicht mit spektakulärer Action übersäht. Regisseur Denis Villeneuve (Sicario, Prisoners) setzt da bei seiner Interpretation einer Alien Invasion ganz andere Prioritäten. So dominiert nicht die plumpe Gewalt, sondern vielmehr der Verstand, wobei die Darstellung gerade gegen Ende hin auch häufig philosophische Züge bekommt und den Zuschauer damit unweigerlich zum Nachdenken anregt. Villeneuve hat das ohnehin sehr geschickt inszeniert und lässt dem Publikum mal mehr mal weniger Interpretationsfreiraum, was das anbelangt. Ohne viel spoilern zu wollen nur so viel: Wenn es Außerirdische gibt und diese dann tatsächlich so sein sollten, wie in Arrival dargestellt (also weniger physisch, als psychisch), sind sie nicht unbedingt deswegen fortgeschrittener, weil sie Millionen Lichtjahre durch das All geflogen sind…
Da passt es nur, dass auch die einzelnen Rollen stimmig besetzt wurden. Dabei geben nicht nur Amy Adams (The Fighter, American Hustle und Jeremy Renner (The Hurtlocker, Mission: Impossible – Rogue Nation) ihr Bestes, wobei auch u.a. Forest Whitaker (Der Butler, 8 Blickwinkel) oder Michael Stuhlbarg (Hugo Cabret, Boardwalk Empire) in den Nebenrollen keineswegs negativ auffallen.
Bildqualität
Eigentlich ist man von Sony Besseres gewohnt, zumal auch meine Erwartung in Bezug auf das Bild auch recht hoch war, da ja schließlich auch eine 4K UHD Disc angekündigt ist. Wobei diese Einleitung der Bild Wertung nicht in die Irre führen soll, denn wirklich grottenschlecht ist das Bild ja nicht. Aber wie gesagt: ich habe mehr erwartet. Die Schärfe bietet dabei schon gute bis überwiegend sehr gute Werte. Dass die Farben eher kalt, trist und stellenweise fast schon monochrom sind, stört mich auch nicht wirklich, sondern erzeugt einen stimmigen Look. Allerdings ist der Kontrast nicht optimal und könnte grundsätzlich höher sein. Ob das bewusst als Stilmittel eingesetzt wurde oder doch ein Defizit darstellt ist mir nicht bekannt, aber mich – zumindest – stört es, da dadurch das Bild doch recht flach erscheint und auch der Schwarzwert nicht sonderlich tief ausgefallen ist. Wen das aber nicht stört, darf sich auf ein sehr gutes Bild freuen, zumal auch keine Störungen oder Kompressionsspuren zu erkennen sind.
Tonqualität
Lobenswerterweise liegt der Ton in sämtlichen Sprachen (Deutsch, Englisch, Russisch und Spanisch) verlustfrei komprimiert in DTS-HD Master Audio vor; Englisch in 7.1 Surround, der Rest in einer 5.1 Abmischung. Der Film ist insgesamt recht dialoglastig, so dass sich Vieles nur in der Front abspielt. Dennoch wird in entsprechenden Momenten eine sehr gute Surround Kulisse geboten, wobei hier sämtliche Kanäle sehr gut angesprochen werden und eine tolle Räumlichkeit vorherrscht. Dazu gibt es in diesen Momenten auch einige sehr tiefe Bässe aus dem Subwoofer, die sauber wiedergegeben werden.
Ausstattung
- Xenolinguistik: Arrival verstehen (HD; ca. 30 min.)
- Akustische Signatur: Das Sounddesign (HD; ca. 14 min.)
- Ewige Widerkehr: Die Filmmusik (HD; ca. 11 min.)
- Nichtlineares Denken: Der Bearbeitungsprozess (HD; ca. 11 min.)
- Der Grundsatz von Zeit, Erinnerungen & Sprache (HD; ca. 15 min.)
Fazit
In technischer Hinsicht bleibt zwar noch ein bißchen Raum nach oben, aber im Großen und Ganzen kann man mit der vorliegenden Blu-ray zufrieden sein. Neben der Tatsache, dass der Kontrast beim Bild noch höher sein könnte, weiß sich der Ton sehr gut in Szene zu setzen. Das Bonusmaterial ist übersichtlich aber dennoch sehr informativ.
Mit Arrival hat Regisseur Denis Villeneuve einen vielseitigen und anspruchsvollen Science Fiction Film abgeliefert, der sich vor solchen Hochkarätern wie etwa Interstellar oder (Achtung: gewagte Aussage) 2001: Odyssee im Weltraum nicht zu verstecken braucht und das Thema der außerirdischen Invasion auf willkommene Weise erfrischend anders erzählt.
(Sascha Hennenberger)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: Panasonic TX-55 CXW704
Player: Panasonic DMP-UB900EGK
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 & Dali Vocal / Rear: Dali Zensor 1