10 Jahre ist es her, dass der deutsche Regisseur Wolfgang Petersen (Das Boot, Troja) nach seinem Hollywood Beitrag Poseidon nun einen neuen Film in die Kinos brachte. Dabei handelt es sich zudem um die erste deutsche Produktion nach Die unendliche Geschichte aus dem Jahr 1984. Genau genommen dreht es sich um die prominent besetzte Komödie Vier gegen die Bank, die nun über Warner Home Video im deutsch-sprachigen Raum auf DVD und selbstverständlich auch Blu-ray veröffentlicht wird.
Story
Boxer Chris (T. Schweiger), der Schauspieler Peter (J. J. Liefers) sowie Werbefachmann Max (M. Schweighöfer) haben alle etwas gemeinsam: Sie haben ordentlich Geld gespart, um sich ihre individuellen Wünsche erfüllen zu können. Doch die Rechnung haben sie ohne den skrupellosen Bankdirektor Schumacher gemacht, der mit voller Berechnung die Investmentkonten in den Verlustbereich manövriert, um sich so des neurotischen Anlageberaters Tobias (M. Herbig) zu entledigen. Die Männer verbünden sich und schmieden einen abenteuerlichen Racheplan gegen die Bank...
Bei Vier gegen die Bank handelt es sich tatsächlich um ein Remake des 1976er Fernsehfilms Wolfgang Petersen, was wiederum die Fernsehfilm Adaption des Romans „Gentlemen in roten Zahlen“ („The Nixon Recession Caper“) von Ralph Maloney aus dem Jahr 1972 ist, die auch schon häufiger im öffentlich rechtlichen Fernsehen ausgestrahlt wurde und bei der nebenbei bemerkt auch Wolfgang Petersen Regie geführt hatte. Bei flüchtigem Blick fällt bereits schnell auf, dass die Neuverfilmung nur lose auf der Vorlage basiert. Während das Original noch deutliche sozialkritische und ironische Töne trug, besitzt das Remake eher slapstick-artige Elemente, bei der deutlich der Humor dominiert, auch wenn der in der 1976er Variante nicht zu kurz kam. Oder um es besser auf den Punkt zu bringen: Die neue Version mit Til Schweiger (Keinohrhasen, Honig im Kopf), Matthias Schweighöfer (Der geilste Tag, Vaterfreuden), Jan Josef Liefers (Tatort Münster, Das Pubertier – Der Film) und Michael Herbig (Der Schuh des Manitu, (T)Raumschiff Surprise – Periode 1) in den Hauptrollen ist moderner, zeitgemäßer und auch massenkompatibler.
Allerdings – und das sollte nicht unerwähnt bleiben – ist die Neuverfilmung von Vier gegen die Bank alles andere als schlecht. Es ist zwar kein Highlight, nach dem die Filmwelt geschrien hat, aber es bietet dennoch kurzweilige Unterhaltung, bei der man doch häufig lachen muss und durch gut platziertes Timing und guten Schnitten auch nicht wirklich Langeweile aufkommt.
Neben dem bereits oben erwähnten, prominenten Vierergespann in den Hauptrollen sind des Weiteren noch in Nebenrollen Antje Traue (Das Jerico Projekt, Seventh Son), Alexandra Maria Lara (Der Untergang, You Are Wanted), Thomas Heinze (Marie Brand Reihe, Der Wixxer) und Jana Pallaske (Fack ju Göhte) zu sehen. Die schauspielerische Leistung ist dabei eher zweckdienlich (ok, bis auf Jan Josef Liefers und Michael Herbig, die ihre Rollen wirklich fantastisch und stimmig überzeichnet spielen), aber grundsätzlich nicht schlecht.
Bildqualität
Beim Bild steht man sich wohl stellenweise selbst im Weg, denn grundsätzlich lässt sich schon erkennen, dass im Optimalzustand sehr gute Werte geliefert werden. Die Farben erscheinen natürlich bei erhöhtem Kontrast, was wohl aber bewusst als Stilmittel eingesetzt wurde. Dadurch macht sich aber gerade in dunklen Szenen, wie etwa beim Einbruch, ein deutlicher Detailverlust sowie auch Durchzeichnungsprobleme bemerkbar. Die Schärfe liegt dabei auf einem guten bis überwiegend sehr guten Niveau. Der Schwarzwert ist indes Top, allerdings – wie eben gesagt – auf Kosten der Durchzeichnung. Das Bild ist dabei unterm Strich alles andere als schlecht, wenn man aber aktuelle Referenztitel wie Mechanic – Resurrection oder Die Schöne und das Biest heranzieht, wird deutlich, dass noch Luft nach oben bleibt.
Tonqualität
Auch bei dieser Veröffentlichung ist beim Ton für jeden etwas dabei: Nicht nur, dass die deutsche Abmischung in DTS HD Master Audio 5.1 vorliegt, gibt es dazu noch eine deutsche Hörfilmfassung in Dolby Digital 2.0 sowie auch deutsche Untertitel für Hörgeschädigte. Sehr löblich. Insgesamt ist der Mix eher frontlastig ausgefallen. Das soll jetzt nicht heißen, dass die Surroundkanäle überhaupt nicht angesprochen werden, denn abgesehen von einer sehr guten Stereoseparation werden auch die Rears hin und wieder angesprochen. Der Subwoofer wird hauptsächlich bei der Musik in Anspruch genommen und liefert unterm Strich solide Bässe. Die Dynamik bietet einen guten Umfang. Dialoge, Hintergrundgeräusche und die Musik klingen stets transparent und sind jeweils für sich klar verständlich.
Ausstattung
- Making of
- Hinter den Kulissen: Die Geschichte
- Wolfgang Petersen und Spaß am Set
- Premiereclip
- Trailer
Fazit
Bei der technischen Umsetzung dieser Blu-ray bekommt man das geboten, was man von einem Film diesen Genres erwartet. Das Bild liefert gute bis sehr gute Werte, wobei vor allem die Schärfe sowie die stimmigen Farben gefallen, auch wenn noch Luft nach oben bleibt. Der gutklassige Ton lässt den Zuschauer nichts missen, zumal auch die Rears und der Subwoofer immerhin auch gelegentlich angesprochen werden. Das Bonusmaterial ist übersichtlich ausgefallen und liefert nur mäßig Zusatzinformationen zum Film.
Mit Vier gegen die Bank verfilmt Regisseur Wolfgang Petersen seine eigene TV Krimi Komödie aus dem Jahr 1976 selbst neu und verpasst der Geschichte ein moderneres Gewand, das in der heutigen Zeit nicht einmal so abwegig ist, zumindest was die Ausgangssituation der Protagonisten betrifft. Das Resultat ist zwar kein Highlight in der Filmografie des deutschen Filmemachers, bietet aber allemal nicht nur für Fans der Hauptdarsteller kurzweilige und gute Unterhaltung.
(Sascha Hennenberger)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: Panasonic TX-55 CXW704
Player: Panasonic DMP-UB900EGK
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 & Dali Vocal / Rear: Dali Zensor 1