Februar 2018: 28 Western = 28 Tage / Teil 3

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15. Februar 2018

Weiter geht's nun mit Teil 3 meines Projekts:

(Teil 1: Prolog, Filme #1-15 vom 01.-04.02.2018

sowie Teil 2: Filme #16-30 vom 04.-11.02.2018 siehe vorherige Blogs)

 

28 T a g e  =  28 W e s t e r n

 

So., 11.02.2018

Film #31: "Der Mann aus Kentucky (The Kentuckian)", 1955 (Regie: Burt Lancester / TV)

Burt Lancester, Dianne Foster, Diana Lynn, Donald MacDonald, Walter Matthau 

(Erstsichtung) Dies ist das Regiedebüt des namhaften Schauspielers Burt Lancester... und er hätte es mal lieber lassen sollen!

Es geht um den Witwer Elias Wakefield, der mit seinem jungen Jungen (hehe), der den selben Namen trägt (wie einfallsreich!), zu Fuß von Kentucky aus unterwegs ist, um in Texas ein neues, besseres Leben zu beginnen.

Die Story hätte von der Grundidee her sogar klappen können. Leider ist hierbei der mit Abstand deprimierenste Western rausgekommen, den ich je gesehen habe (und auch wohl sehen werde): von Beginn an hat er alle gegen sich und nichts klappt. Zuerst trifft er auf einen selbstgefälligen Sheriff und landet zu Unrecht im Gefängnis. Dann gibt er sein gesamtes erspartes Geld, das ihm und seinem Sohn den Start in Texas ermöglichen sollte, für eine in Geldschuld stehende Frau aus, die er gerade erst kennengelernt hat. Im Ort angekommen, in dem sein Bruder wohnt, entpuppt sich dieser ebenfalls als Arsch und darüber hinaus legt er sich mit dem die Zügel in der Hand haltenden Geschäftsmann Stan Bodine an (Walter Matthau in seiner ersten Rolle!). Mit diesem führt er dann einen Kampf, dessen Choreografie an Lächerlichkeit nicht zu überbieten ist. Das gekrampft wirkende "Happy End", welches den Namen nicht wirklich verdient, setzt dem Ganzen dann noch die Krone auf.

Fazit: Ein Satz mit X... das war wohl nix! Lancester hätte besser nur vor der Kamera bleiben sollen! Kann mir Stand heute nicht vorstellen, jemals einen schlechteren Western ansehen zu müssen.

Film #32: "Long Riders", 1980 (Regie: Walter Hill / Blu-Ray)

James Keach, Stacey Keach, David Carradine, Keith Carradine, Robert Carradine, Dennis Quaid, Randy Quaid, Christopher Guest, Nicolas Guest, Pamela Reed

Dieser Western ist in mehreren Belangen ungewöhnlich!

Dies geht mit der Besetzung los: die Darsteller der James-Brüder, der Younger-Brüder, der Miller-Brüder und selbst der verräterischen Ford-Brüder sind auch im wirklichen Leben Brüder!!! Coole Sache! Dann die Darstellung der Familieinverhältnisse:  es gibt Liebschaften, Hochzeiten, Beerdigungen und überhaupt wird der Familie und deren Beziehungen wesentlich mehr Screentime eingeräumt als sonst in Western üblich. Dazu dieser erdige Look. Die langen Mäntel. Die fast geräuschlosen Einstellungen, wenn z. B. 6 Reiter in die Stadt kommen und es absolut nichts zu hören gibt. Die Darstellung roher Gewalt, die fast poetisch daherkommt. Und eine der gewaltigsten Szenen eines Banküberfalls überhaupt - wenn nicht sogar der beste aller Zeiten! Ich bin jedes Mal auf's Neue geflasht, wenn die Bande erkennt, daß es so gut wie kein Entkommen gibt und sie versucht mit heiler Haut davon zu kommen. Die Einschläge der Kugeln kündigen sich soundtechnisch quasi "in Zeitlupe" an und die gesamten Szenen danach hauen mich durch ihre optische sowie akustische Umsetzung jedesmal um!

Ihr merkt, daß ich über die Story dieser besten Jesse-James-Verfilmungen aller Zeiten noch nicht so richtig etwas geschrieben habe... und das hat seinen Grund:

"Entdeckt" diesen Film! Es lohnt sich! Der Streifen ist der absolute Hammer und mit das Beste, was ich im Bereich Western kenne!

 

Mo., 12.02.2018

Film #33: "Weites Land (The Big Country)", 1958 (Regie: William Wyler / Blu-Ray)

Gregory Peck, Jean Simmons, Charlton Heston, Chuck Connors, Charles Bickford,  Burl Ives (der für diesen Film einen Golden Globe und den Oscar gewann!)

James McKay reist von der Ostküste in den Wilden Westen, um dort die Tochter von Major Terrill, einem Großgrundbesitzer und Rinderbaron, zu heiraten. Aufgrund seiner Kleidung und seiner friedliebenden Lebenseinstellung wird er schnell zur Zielscheibe für Spott und Hohn. Dennoch ist er keinesfalls gewillt, sich der rauhen Umgangsweise anzupassen. Schnell erkennt er den von tiefem Haß erfüllten Zwist des Majors mit dessen Erzfeinden, der Familie Hannassey, die ihr Lager in den Bergen haben und eine gänzlich andere Lebensweise bevorzugen als der verschwenderische Major Terrill und seine verzogene Tochter Patricia. Durch den Kauf der Ranch "Big Muddy", die wertvolles Wasser für die Herden der beiden Streithähne enthält, gerät er in die Schußlinie...

Der "Held" (er selber würde sich definitiv nicht so bezeichnen!) erinnert aufgrund seines pazifistischen Auftretens ein wenig an "Mr. Anwalt" Ransom Stoddard aus "Der Mann, der Liberty Valance erschoß". Er gibt während des gesamten, mit einer Laufzeit von 2 Std. 47 min. nicht gerade kurzen Filmes, nur einen einzigen Schuß ab... und das aus einer Duell-Pistole. Der Film besticht durch gute schauspielerische Leistungen und tolle Landschaftsaufnahmen - er trägt seinen Titel ja nicht zu Unrecht. "Weites Land" ist ein toller, wenngleich von der Umsetzung her auch ein wenig ungewöhnlicher Western, der aufgrund seiner Laufzeit nicht sooo oft geguckt wird - wenn, dann aber gerne und mit Genuß!

Film #34: "Verschwörung auf Fort Clark (War Arrow)", 1958 (Regie: George Sherman / Blu-Ray Collectors Book)

Maureen O'Hara, Jeff Chandler, John McIntire, Noah Berry, Charles Drake, Suzan Bell

(Erstsichtung) Auch der 4. Film aus der Reihe "Western Legenden" von Koch Media weiß zu überzeugen:

Major Brady wird zusammen mit zwei seiner Seargants nach Fort Clark geschickt, um sich dort der ewig schwellenden Bedrohung durch die Kaiowas anzunehmen. Dabei trifft er auf die Witwe Corwin (bildschön: Maureen O'Hara!) und verliebt sich in sie. Beides mißfällt dem kommandierenden Offizier des Forts, Colonnel Meade, der einen offenen Haß gegen alle Indianer zeigt. Brady entwickelt einen Plan, um mit Hilfe der mit den Kiowas verfeindeten Seminolen die Anzahl der Gegner zu reduzieren. Er bildet die Seminolen aus und erzielt hervorragende Ergebnisse. Der immer noch sture Colonnel Meade riskiert daraufhin in der finalen Schlacht durch seine Borniertheit das Leben der im Fort lebenden Menschen, erkennt dann aber gerade noch rechtzeitig die Qualitäten des Majors.   (Wow! Watt ne gute Zusammenfassung...)

Wieder ein guter "Militär gg. Indianer-Western" mit einem offenbar für diese Koch Media Reihe typischen sehr guten und authentischem Bild! Maureen O'Hara sieht traumhaft aus! Ein interessanter Titel, der wie viele andere "Western Legenden" öfter mal den Weg in mein "blaues Abspielgerät" finden wird. 

Film #35: "Forsaken", 2015 (Regie: Jon Cassar / Blu-Ray)

Kiefer Sutherland, Sobald Sutherland, Brian Cox, Demi Moore und Michael Wincott (!)

(Erstsichtung / Blindkauf) John Henry Clayton (Kiefer Sutherland) kommt über 10 Jahre nach Ende des Bürgerkrieges zurück auf die Farm seines Vaters (!), Reverend William Clayton (Donald Sutherland). Dieser erzählt ihm vom Tod seiner Mutter. Aufgrund eines einschneidenden Erlebnisses in der Vergangenheit hat er entschieden, die Waffen nieder zu legen. Der skrupellose Geschäftsmann James McCurdy (Cox) will sich die Ländereien der Umgebung aneignen und seine Bande versetzt die Menschen in Angst und Schrecken und schreckt dabei auch vor Mord nicht zurück. Es kommt der Moment, in dem John Henry seinen Colt wieder anlegt...

Obwohl hochkarätig besetzt, wollte der Funke bei mir nicht so recht überspringen. Irgendetwas fehlte, um diesen Western für mich sehenswerter zu machen - auch  wenn Michael Wincott am Ende nochmal richtig klasse rüberkam (ist eben ne coole Sau!).

 

Di.,  13.02.2018

Film #36: "Zähle bis drei und bete (3:10 zu Yuma)", 1957 (Regie: Delmer Daves/ TV)

Glenn Ford, Van Heflin, Richard Jaeckel, Leora Dana

(Erstsichtung) Der Rancher Dan Evans ist zusammen mit seinen beiden Jungs auf der Suche nach seiner kleinen Rinderherde. Dabei treffen sie auf den Outlaw Ben Wade, der mit seiner Bande gerade die Postkutsche überfällt, dabei benutzt er Evans' Herde, um die Kutsche zu stoppen. Die 3 beobachten, wie Wade den Kutscher erschießt. Später betrinken die Gangster ihren Erfolg ihres Überfalls im Ort. Danach zieht die Bande weiter, Wade bleibt aber wegen einer willigen Bardame zurück und wird dann gefaßt. Nach dem Abwägen ihrer Optionen entscheidet der Marshall, daß Wade nach Yuma gebracht wird, um ihm dort dann den Prozeß zu machen. Da der Besitzer der Postkutschenlinie, der an Bord war und den Überfall miterlebt hat, jedem Mann 200 $ verspricht, der hilft, Wade in die Stadt Contention zu bringen, um in dort in den 3:10 Uhr Zug nach Yuma zu setzen, willigt Evans mit ein, da er das Geld dringend benötigt. In Contention angekommen, bekommt der Rest der Bande Wind davon und versucht nun, ihren Boss zu befreien...

Bei diesem schwarz-weiß-Western handelt es sich um das Original zu "Todeszug nach Yuma", von dem ich bis vor kurzen gar nicht wußte, daß es ein Remake ist. Die Story ist gefällig und die Handlung wird zügig und sinnvoll umgesetzt vorangetrieben. Die beiden Hauptdarsteller Glenn Ford als Ben Wade und Van Heflin als Dan Evans machen ihre Sache sehr gut, wobei mich letzterer in seiner Mimik immer an Orson Welles erinnert, vor allem in Großaufnahmen. Ein guter Western!

Film #37: "Todeszug nach Yuma (3:10 to Yuma), 2007 (Regie: James Mangold / DVD)

Christian Bale, Russell Crowe, Ben Foster, Peter Fonda, Logan Lerman, Alan Tudyk, Dallas Roberts 

Das Remake von "Zähle bis drei und bete" (Film #36, eins drüber) hält sich in der ersten Dreiviertelstunde überraschend nah am Original, wenngleich alles aufgrund der Neuverfilmung natürlich ausführlicher und irgendwie auch gewaltiger sein muß. Im Mittelteil findet sich dann ein neuer Handlungsstrang, der sich aber gut einfügt. Trotz der längeren Laufzeit von über 30 Minuten im Vergleich zum Original von 1957 hat es James Mangold nicht geschafft, dem Kammerspiel der beiden Hauptdarsteller im Hotelzimmer in Contention die gleiche eindringliche Qualität des Originals zu geben. Dennoch gibt es eine bemerkswerte Szene während des Gesprächs zwischen Vater und Sohn in besagtem Hotelzimmer, bei der Ben Wade erkennt, daß sein Leben nicht den Wert hat wie das innerhalb einer Familie - und dies schafft der Regisseur mit nur einer kurzen Einstellung auf das Gesicht von Russell Crowe - Chapeau! Beim Showdown rummst und knallt es wieder gewaltig und das eigentliche Ende verdeutlicht dann die Wandlung des Ben Wade während dieser Reise...

Anmerken möchte ich noch, daß der Film selbst schon auf DVD ein absolut klares Bild aufweist. Der Cast ist hervorragend gewählt und bis in die Nebenrollen absolut gut besetzt. Dennoch ist hier das Schauspiel von Ben Foster noch einmal besonders hervorzuheben, der Wades rechte Hand Charlie Prince darstellt - super! 

Letztendlich kann man "Todeszug nach Yuma" nur als hervorragenden Western bezeichnen! Einer der besten Vertreter des Genres! Gehört in jede gute Filmsammlung (wenn derjenige denn mit Western was anfangen kann)!

Film #38: "Pat Garrett jagt Billy the Kid (Pat Garrett & Billy the Kid), 1973 (Regie: Sam Peckinpah (die 2.!) / TV)

James Coburn, Kris Kristofferson, Jason Robards, Chill Wills, Jack Elam, John Beck 

(Erstsichtung) Sam Peckinpah und ich werden keine Freunde mehr!

Gegen diesen Film hier war sein "The Wild Bunch" ja fast schon ein Meisterwerk.

Eine völlig sinnfreie Story, die über eine Laufzeit von 2 Stunden fast nur aus so gut wie zusammenhanglosen Szenen besteht, die immer wieder von absolut sinnlosen Gewaltexzessen durchzogen ist. Man sieht ständig neue Charaktere, deren Beziehung zu den beiden Hauptprotagonisten überhaupt nicht klar ist. 

Darüber hinaus ist die Optik, die jedem Spaghetti-Western zur Ehre gereicht hätte, auch absolut nicht mein Ding: abgesehen von den zwei Hauptrollen kann man den Gestank aller anderen fast riechen. Überall nur Dreck, Siff & Seuche! Die Dialoge sind hölzern, die Verachtung gegenüber Frauen erneut offen dargelegt. Das Bild ist (gewollt?) schlecht, bestenfalls als mittelmäßig zu bezeichnen und der Ton hat sehr oft ein unterschwelliges Dauerrauschen. Die Musik von Bob Dylan, der sich wohl in den Vertrag hat reinschreiben lassen, daß er mehrfach beschiggert durch's Bild latschen darf, macht es auch nicht besser - im Gegenteil!

Ach ja: falls jemand weiß, welche Motivation Pat Garrett überhaupt hatte, seinen alten Freund Billy the Kid zu jagen und zu töten, der möge mir bitte Bescheid geben. Das erschließt sich nämlich während des ganzen Filmes nicht...

Fazit: Der Streifen ist eine einzige Katastrophe und ich habe ihn gleich 2 x geguckt: zum ersten und zum letzten Mal!

Nachtrag: Interessierten ist der Eintrag bei Wikipedia zu diesem Film zu empfehlen. Hier ist nachzulesen, welche Schwierigkeiten die Filmschaffenden sich bei den Dreharbeiten gemacht haben und wie kaputt Peckinpah bereits war. Kein Wunder also, daß so ein wirrer Film dabei rausgekomnen ist!

Film #39: "Noch heute sollst du hängen (Star in the Dust)", 195i (Regie: Charles Haas / Blu-Ray Collectors Book)

John Agar, Richard Boone, Leif Erickson, Harry Morgan, Paul Fix, Mamie van Doren 

(Erstsichtung) Sam Hall, von Viehzüchtern anheuert, um auf ihr Land übergetretene Farmer zu verjagen, sitzt wegen Mord in Gunlock im Gefängnis. Von seiner Zelle kann er den Bau des Galgens beobachten, an dem er bei Sonnenuntergang gehängt werden soll. Sheriff Bill Jorden versucht trotz der Gegenwehr beider Seiten - Viehzüchter als auch Farmer - den Frieden zu bewahren und für Recht und Ordnung zu sorgen...

Auch der nunmehr fünfte Film aus der Koch Media Reihe "Western Legenden" hat mir gut gefallen. Die Geschichten sind i. d. R. einfach gehalten, aber stets gut umgesetzt. Das Licht, der tolle Kontrast und die Farben der alten Streifen dieser Edition sind immer besonders und geben den Filmen das gewisse Etwas! Hier zerlegen zwei Frauen bei einer Prügelei auch mal das komplette Zimmer und auch der Sheriff ist nicht abgeneigt, seine Meinung mit Hilfe seiner Fäuste zu vertreten, wenn er beispielsweise den Lehrer im Klassenzimmer (!) vermöbelt. Herrlich!

Kleine Anekdote am Rande: Der Name Clint Eastwood steht groß auf der Vorderseite des Cover - tatsächlich läuft er aber nur 1 x (!) kurz durch's Bild und sagt einen Satz zum Sheriff. Und selbst dann muß man schon genau hinsehen, um ihn zu erkennen (weil er noch so jung ist). Aber immerhin: seine erste Rolle überhaupt! ;-)

 

Mi., 14.02.2018

Film #40: "El Perdido (The Last Sunset)", 1961 (Regie: Robert Aldrich / Blu-Ray Collectors Book)

Rock Hudson, Kirk Douglas, Dorothy Malone, Carol Lynley, Joseph Cotten, Jack Elam

(Erstsichtung) O'Mailey hat den Mann der Schwester des Sheriffs Stribling erschossen, woraufhin ihn dieser bis nach Mexico verfolgt. Er findet ihn auf der Ranch des Alkoholikers Beckenridge, da dieser die alte Flamme von O'Mailey geheiratet hat, die mittlerweile eine 15jährige Tochter hat. Da sich O'Mailey von Beckenridge für einen Viehtrieb nach Texas hat anheuern lassen, schließt sich Stribling an, da er O'Mailey nicht in Mexico verhaften kann, es ist außerhalb seines Zuständigkeitsgebietes. Unterwegs verhärtet sich der Twist der beiden immer mehr, weil mittlerweile beide dieselbe Frau lieben. Und obwohl Stribling sagt "Wenn man jemanden kennengelernt at, kann man ihn nicht mehr hassen" kommt es am Ende doch noch zum Showdown...

Meine neueste Sichtung aus der "Western Legenden"-Reihe von Koch Media ist mit einer Laufzeit von 1 Std. 52 min. ein wenig zu lang geraten. Eine straffere, kürzere Erzählweise hätte dem Film gut getan. Es gab hier leider einige Wendungen innerhalb der Story, die nicht so recht passen - hervorzuheben ist hier der Plot mit O'Mailey und Missy. Auch hat mich der Wechsel von recht schönen Landschaftsaufnahmen und dem ordentlichen Setting zu sofort erkennbaren, simplen Studiobauten gestört. Putzig auch, daß der titelgebende "Last Sunset" (=letzter Sonnenuntergang) sich in einen strahlend blauen, hellen Himmel verwandelt, sobald Kirk Douglas seine Liebste verlässt, um zum letzten Aufeinandertreffen mit Hudson zu gehen...

Film #41: "Fahrkarte ins Jenseits (Dicision in Sundown)", 1957 (Regie: Budd Boetticher (die 2.!) / TV)

Randolph Scott, John Carroll, Karen Steele,  Noah Berry, John Archer

(Erstsichtung) Bart Allison kommt zusammen mit seinem Freund Sam in die Stadt Sundown, um nach 3jähriger Suche Tate Kimbrough, den er für den Tod seiner Frau verantwortlich macht, zu töten. Dort angekommen stellt er fest, daß Kimbrough den Ort fest in seiner Hand hat. An Kimbroughs Hochzeitstag mit Lucy Summerton entscheidet sich, ob Allison seine Rache bekommt...

Ich bin nie ein sonderlich großer Freund der Western gewesen, in denen Randolph Scott die Hauptrolle spielt, er war mir immer irgendwie zu hölzern. Das ist er hier zwar von gewohnter Weise auch, aber dennoch hat mir der Film gut gefallen. Dies liegt zum einen an der Story, zum anderen an den weiteren guten Charakteren in dem Film. Das Setting ist gefällig (wenngleich ich glaube, daß es derselbe Saloon wie in "Zähle bis drei und bete" ist - sehr erstaunlich!) und der Film hat mit 75 Minuten eine angenehme Länge für "zwischendurch". Durchaus empfehlenswert.

Eines noch: Bin immer wieder erstaunt, wie die deutschen Titel bei vielen Western zustandekommen! "Dicision in Sundown" hätte man doch gut mit "Entscheidung in Sundown" übersetzen können - paßt doch für einen Western! Aber nein, "Fahrkarte ins Jenseits" mußte es sein !?!? Verstehe das, wer will...

Film #42: "Als Jim Dolan kam (Rough Nights in Jericho)", 1967 (Regie: Arnold Laven/ TV)

Dean Martin, George Peppard, John McIntire, Jean Simmons

(Erstsichtung) Alex Flood (Dean Martin), ehemaliger Sheriff der Stadt Jericho, ist mittlerweile zum skrupellosen Geschäftsmann geworden und regiert die Stadt mit eiserner Faust. Dies bekommt auch Jim Dolan (George Peppard) zu spüren, der zusammen mit seinem Freund Ben Hickman (John McIntire) in einer Postkutsche der Witwe Molly (Jean Simmons) nach Jericho unterwegs ist und kurz vor der Stadt von Flood persönlich aus dem Hinterhalt angegriffen wird. In Jericho angekommen erfährt er von Floods Umgang mit den Menschen in der Stadt im allgemeinen und mit der Witwe Molly im speziellen. Anstatt die Stadt wieder zu verlassen, entscheidet er sich zu handeln. Als Ben während eines großen, "vielgewehrigen" (=Copyright!) Showdown in der Stadt von Flood durch einen Schuß in den Rücken getötet wird, folgt Dolan ihm aus der Stadt...

Ein Film, von dessen Existenz ich bis vor kurzem noch gar nichts wußte... und soll ich Euch was sagen:

Cooler Scheiß! Ehrlich... ein verflucht guter Western!

Dean Martin zum ersten Mal als Bösewicht (und er hat es gut gemacht!) und George Peppard (den ich bisher nur als Hannibal Smith vom "A-Team" her kannte) als rastloser Gegenpart. Toll!

Klarer Kaufkandidat und eine echte Empfehlung für Fans des Genres! Bin begeistert!

Do., 15.02.2018

Film #43: "Ritt zum Galgenbaum (Ride to Hangman's Tree)", 1967 (Regie: Alan Rafkin / TV)

Jack Lord, James Farentino,  Don Galloway, Melodie Johnson

(Erstsichtung) Matt Stone trennt sich, nachdem er nach einem Banküberfall fast gehängt worden wäre, von seinen beiden Mitstreitern Guy Russell & Nevada Jones, da ihm diese zu riskant vorgehen. Einige Jahre später hat er es in Sacramento zu Wohlstand und Ansehen gebracht - auch, weil er nun als "Schwarzer Bandit" immer wieder die Postkutschen ausraubt. Hier macht er auch Lillie Malone Avonncen, einer angesehenen Revuetänzerin, die jedoch nicht das ist, was sie vorgibt zu sein. Als dann seine alten Kumpane in der Stadt auftauchen, will ihm Russel Frau und Geld streitig machen...

Recht humorvoller, flott inszenierter Western mit einer originellen Story. Alles wirkt irgendwie hell und freundlich, nicht so düster und dreckig wie viele Western sonst. Kein Film, der mir nun lange im Gedächtnis bleiben wird und auch nicht sammlungsrelevant, aber für eine einmalige Sichtung in solch einem Projekt allemal ausreichend, da kurzweilige Unterhaltung.

Film #44: "Duell der Gringos (The Last Challenge)", 1967 (Regie: Richard Thorpe / TV)

Glenn Ford, Chad Everett, Angie Dickinson, Jack Elam

(Erstsichtung) Der junge Lot McGuire kommt in die Stadt, um sich in einem Duell mit dem legendären Marshall Dan Blaine einen Namen zu machen. Dieser versucht immer wieder, ihm dieses Unterfangen auszureden, aber McGuire läßt sich nicht von seinen Vorhaben abbringen. Es kommt zum Duell...

Bis kurz vor Schluß war dieser Film für mich ein Kaufkandidat, dann jedoch gab es zwei Szenen, die echt nicht hätten sein müssen und die meinen bis dahin sehr guten Gesamteindruck getrübt haben. Es ist immer noch ein guter Western, keine Frage, aber er ist nun nicht mehr sammlungsrelevan - schade!

Und erneut nähere ich mich der Maximalgrenze an Zeichen innerhalb eines Blogs und werde deshalb Teil 3 hier zu Ende bringen.

Ich danke also nun zum 3. Mal für Euer Interesse, Eure Aufmerksamkeit und Eure Zeit!!!

Und bedenkt:

Der Kommentar ist des Bloggers Applaus!

Bis dänne...

Euer Nx-01 aka Kai

Wir lesen uns in Teil 4 wieder... ;-)

 

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Oh, "Verschwörung auf Fort Clark (War Arrow)" und hier sticht mir wieder Maureen O´Hara ins Auge. Der Plot liest sich sehr interessant und ich sollte dieser Western-Legenden Reihe wirklich mal mehr Beachtung schenken...

"Todeszug nach Yuma" empfinde ich auch als sehr guten Western mit erstklassigen Cast und einer tollen Prise Spannung. Generell mag ich James Mangold-Filme sehr.

Oje, der gute Sam Peckinpah hat anscheinend bei dir kein Stein im Brett…. "Pat Garrett jagt Billy the Kid" hab ich allerdings selbst noch nie gesehn. Aber ich mag seine Filme wie "Convoy", "Die Killer-Elite", oder "Bring mir den Kopf von Alfredo Garcia". Auch "The Wild Bunch" gefällt mir – bis auf die angesprochenen Punkte deines ersten Blogs zum Projekt – immer noch sehr gut.

Als Riessen Clint-Eastwood-Fan muss ich mir "Noch heute sollst du hängen" unbedingt anschaffen, auch wenn er nur eine Sekunde dabei ist :-) Aber der Film ansich klingt sehr spannend.

Vom Rest der hier von dir vorgestellten Filme kenn ich nur noch "Weites Land".

Vielen Dank für die dritte schiesswütige Runde :-)
Headhunter666
19.02.2018 um 12:27
#6
@Kodijak:
Wie Du ja hier lesen kannst, bin ich von "3:10 to Yuma" auch restlos begeistert - und zwar vom Original UND vom Remake (hörst Du, Erwin...;-) ), sind einfach tolle Western.
Da der "Timerider" ja mit einer Crossmaschine unterwegs ist, möchte ich ihn eher nicht dem Western-Genre zuordnen, Kumpel! ;-)
Und "L.A. Confidential" ist ganz großes Kino!!! War einer meiner ersten Blu-Ray und stellt leider einen sehr unterschätzten, weil auch recht unbekannten Film dar - die meisten kennen ihn nicht. Schade!

@MoeMents:
Hmmm, Dir gefällt das Ende des Remakes nicht!? Finde ich recht cool, da es noch einmal die Wandlung des Ben Wade vertieft darstellt. Aber so ist das mit den Geschmäckern...
Da hat meine Erstauflage von "Long Riders" aufgrund des schon gestiegenen Preises ja fast schon Potential zur Wertanlage, was? ;-)

@pierre:
Versuche doch mal einen von den Anderen: sind gute Streifen dabei...

@CT: Dachte auch nicht, daß es sooo viele werden - macht aber ne Menge Spaß. Gerade bei den Ersichtungen habe ich tolle Filme entdecken können. "How the West was won" liegt hier natürlich auch noch zur Sichtung bereit. Einer von nur zwei Filmen (!), die in diesem speziellen Cinerama-Format gedreht wurde. Da es ein Episodenfilm ist, ist er natürlich sehr außergewöhnlich!
NX-01
16.02.2018 um 15:35
von NX-01
#5
Das nimmt ja kein Ende mit Deiner Western Sichtung. Hier sind für mich auch wieder einige interessante Sichtungskandidaten dabei. Weites Land und The long Riders sind auch dabei. Todestag nach Yuma war schon speziell aber schon klasse inszeniert. Der hätte auch noch einmal eine Sichtung verdient. Das Original habe ich nicht gesehen. Insgesamt hast Du Dir da ja ein riesiges Pensum auferlegt. Wir haben dafür jetzt ein schönes Nachschlagewerk, wenn es darum geht. Na, kennst Du noch einen coolen Western? Moment ich schaue mal nach:)
Danke Dir dafür.
Vor kurzem habe ich mir Das war der Wilde Westen noch zugelegt. Der hat zudem ein tolles Bildformat, das auf der großen Leinwand super wirkt.
Charlys Tante
16.02.2018 um 09:16
#4
Fon den genannten Filmen kenn ich nur die beiden 3:10 to Yoma Filme, und ich finde beide klasse, auch wenn ich sagen muss das Original hat mir besser gefallen
Sawasdee1983
16.02.2018 um 07:38
#3
Ich find das Original von 3:10 TO YUMA viel besser, und das obwohl ich riesiger Bale-Fan bin und auch die weitere Remake-Besetzung genial ist (Peter Fonda, der Easy Rider auf einem Old-School Bike, einem Gaul!), aber das Ende war ein Witz sondergleichen! Echt, ich glaub ich hab bis heute kein dämlicheres Filmende erlebt - und das hat mir dann den ganzen Film schlecht gemacht. Das die Intensität der finalen Kammerspielszene im Original besser ist, hast eh selbst erwähnt.

Aber cool das von LONG RIDERS grad ne Neuauflage kam, die werd ich zur Überwachung gleich mal in einen Warenkorb verfrachten. Walter Hill ist ohnehin fast immer Pflicht.

Mit der Western Legenden Reihe von KOCH fährst scheinbar auch gut, schön zu hören. Und Maureen O\'Hara schmachte ich auch gern an! :D

Huch! Mit 44 Titeln hast JETZT SCHON ALLES übertroffen!


Ich hab zusammen mit "3:10 TO YUMA" -Original natürlich- übrigens so ein persönliches EDEL-QUARTETT zusammengestellt, die allesamt auf einen zerrenden Showdown zusteuern - einer Uhrzeit oder eben einem Ereignis - und auf diesem Wege eine herrliche Atmosphäre schaffen:

High Noon (1952)
Zähl bis drei und bete (1957)
Der letzte Zug von Gun Hill (1959)
Rio Bravo (1959)

Ich kauf ich hatte sogar mal einen Fünften dazu, der fällt mir aber grad nicht ein.

DANKE für deinen Western-Nachschlag! Sind wir mal gespannt was noch kommt und wieviel Staub die (Anti-)Helden des Wilden Westens noch schlucken werden. :)
MoeMents
15.02.2018 um 22:18
#2
Es gibt so Filme, die sind einfach klasse, weit über das Genre hinausgehend und die kann man dann auch getrost Leuten empfehlen die eigentlich sonst gar nicht auf bestimmte Genres abfahren.

Einer dieser seltenen Vertreter stellt einfach Todeszug nach Yuma (das Remake) dar.
Ein echt klasse Film, auch wenn man ansonsten nichts mit Western anfangen kann. Dies ist somit ein Film den würde ich einfach Leuten empfehlen die einfach Bock auf einen guten Film mit guten Schauspielern und ner gelungenen Geschichte haben. Der Streifen hat in meinen Augen einfach Qualität, leistet sich nirgends echte Schwächen und erzählt grundsolide auf allen Ebenen eine spannende Geschichte!

Ein anderes Beispiel wäre (da ich gerade einen Blog von Headhunter 666 dazu gelesen habe) LA Confidential. Auch dies ist ein Film dessen Qualitäten weit über Genrekost hinausgehen und einfach ein Streifen für die Ewigkeit ist. Genau wie auch The Dark Knight, hierfür muss man kein Comic Fan sein um den Film zu mögen...aber das ist jetzt zuviel Off Topic, Entschuldigung...

Eine wahre Mammutaufgabe die Du hier bewältigt hast mein Freund, Respekt!

Aber wenn ich trotzdem noch so unverschämt sein dürfte, würde ich dann doch noch gerne einen Nachschlag deiner (zumindest) Top 5 Western haben wollen. (Hast Du aber eh schon versprochen, wenn ich die letzten Blogs und die Kommentare richtig gedeutet habe)

DANKE!

ach ja...ist zwar kein lupenreiner 100%iger Western, aber ich habe gestern noch "Timerider - das Abenteuer des Lyle Swann" gesehen, zählt Das auch?...;-)
Kodijak
15.02.2018 um 21:14
#1

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