bewertet am 15.01.2015 um 12:08
#9
Player:
Sony PlayStation 3
Darstellung:
Panasonic TX-P42GT20E (Plasma 42")
1
Völlig an mir vorbei gefahren und in einem Aktionskauf mit obendrauf gepackt, war ich auf das allerallerschlimmste vorbereitet.
Schnell überzeugte mich jedoch die intensive Stimmung des Filmes, sowie sein schmuddeliger Gothiklook und ließ mich von den phantastischen Kampfhandlungen von hohem ästhetischem Schauwert schnell in den Bann ziehen.
Nachdem Frankenstein's Monster 1795 seinen Erschaffer zu Tode gehetzt und begraben hat, wird er noch auf dem Friedhof von einer Schar Dämonen gestellt. Bevor sie aber das Gliedmaßenundgedärmkonglomer at rückabwickeln können, stürzt sich eine Schar Gargoyles mit ins Getümmel und läßt die Seelen der Dämonen gen Hölle fahren.
Die göttlichen Gargoyles liegen seit Ewigkeiten mit den teuflischen Dämonen im kleinkarierten Nachbarschaftsstreit um die Vorherrschaft auf der Erde.
Die Gargoyles fragen sich, welch düsteres Interesse die Schargen des Hr. Satan an Frankenstein's Monster haben mögen und bieten ihm in ihrer mächtigen gothischen Kathedrals Kirchenasyl an.
Frankenstein lehnt dies jedoch wegen schlechter Lebenserfahrung ab. Er zieht es vor, die Jahrhunderte als einsamer Wanderer zu durchschreiten, bis er in der Gegenwart erneut von Dämonen aufgestöbert wird. Von nun an beschließt er den Spieß umzudrehen und selber Jagd auf die Beute zu machen. Mit den Gargoyles hat er sich inzwischen auch wieder ausgesöhnt, so daß man gemeinsam auf die Treibjagd gehen kann....
Die Handlung verläuft sehr gradlinig und ist an erster Linie an den optischen Schauwerten ausgerichtet, denn als an einer differenzierten Charakteranalyse. Dennoch ist der Grundtenor angenehm seriös und die Dialoge sind, im Blockbusterkontext natürlich, weitesgehendst frei von peinlichen Onelinern und münden nicht in irgendwelchen hohlen Phrasengewittern. Sie dienen einfach dazu, die Handlung zu erklären und voranzubringen. Angenehm.
Den erfreulichen Gegenpart zu den doch meistens Aalglatten Modellgesichtern der Nachwuchsschauspieler, die heute allesamt nur ein wenig organischer agieren als ihre CGI Konkurenz, stellt Bill Nighy in der Rolle des Oberdämonen Naberius dar, der mit seiner kalten, harten Präsenz sehr an den Tall Man aus der Phantasm Reihe erinnert und somit auch für Geniesser gehobener Schauspielkunst etwas parat hält.
Abgesehen von der zwar einfachen aber durchaus noch akzeptablen schauspielerischen Leistung der Akteure und der zwar nicht übermäßig spannenden, jedoch sehr unterhaltsamen Handlung, ist es vor allem das Setdesign und die Actionscenen, die den geneigten Zuschauer bei Laune halten.
Zuerst wären da, wie schon erwähnt die vielen spektakulären Kamerafahrten um die riesige filigrane gothische Kathedrale zu erwähnen aber auch die Flüge über die Dächer der imaginären Stadt, sowie das Labor und in den Höllenschlund in Naberius Geheimlabor haben etwas für sich. Gewürzt werden diese optischen Leckerbissen immer wieder mit farbenprächtigen und ästhetischen Kampfeinlagen, bei denen die Seelen der Dämonen mit lautem Gezische in einem roten Feuerball südlich in die Erde fahren und die Seelen der Gargoyles in einem blauen Feuerstreif klirrend gen Himmel steigen.
Auch wenn sich der Effekt wegen ständiger Wiederholung zum Ende hin ebenso ein wenig abnutzt wie die etwas zu einfach gestylten Latexmasken (heute nimmt man Silikon!) der Dämonenarmee, so überwiegt doch zunehmend der Spaß am Dargestellten.
Und ausschließlich den habe ich hier bewertet.
Freunde der sanften Schauermär wie Hänsel & Gretel Hexenjäger, Van Helsing und der Underworl Reihe (selbes Produktions Team), denen auch der vierte Teil noch gefallen hat sollten mal einen Blick riskieren.
Liebhaber der Psychoanalyse, die tiefgründigeres über das gequälte Innenleben des Seelenlosen Monsters in Erfahrung bringen möchten und Splatterliebhaber: bitte weiterblättern...